Homophobie = Neid?

 

„Neid zersetzt das soziale Miteinander. Er zerstört Vertrauen, macht aggressiv, führt zur Herrschaft des Verdachts, verleitet Menschen dazu, ihr Selbstwertgefühl zu erhöhen, indem sie andere erniedrigen. Der tückische, scheele Blick auf den Rivalen, die üble Nachrede und der Rufmord gelten dem Erfolgreichen, dem Außenseiter. Dabei vergiften sich die Neider selbst, werden immer unzufriedener und noch gehässiger. Sie wissen das nur zu gut. Deshalb verstecken sie diesen Charakterzug schamhaft hinter allerlei vorgeschobenen Argumenten, zum Beispiel hinter einer Naturrechtstheorie. (…) Sich selbst erheben sie zu anständigen, moralisch superioren Wesen. Sie bemänteln das eigene Versagen als Bescheidenheit und werfen dem Beneideten vor, er spiele sich lärmend in den Vordergrund.“

 

Götz Aly aus einem aktuellen Buch „Warum die Deutschen? Warum die Juden? Gleichheit, Neid und Rassenhass – 1800 bis 1933″ .

Ich habe  nur „Rassentheorie“ durch „Naturrechtstheorie“ ersetzt.

 

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2 Gedanken zu „Homophobie = Neid?

  1. Das Zitat ist gut. Aber warum sollten Heteros neidisch auf Schwule sein? Auf was sind sie neidisch? Wo viele von denen uns doch so abgrundtief hassen, zumindest uns abstoßend und zum Kotzen finden. Das erklärst Du leider nicht.

  2. @ Alexander:
    Am Beispiel Katholische Kirche habe ich das in meinem Blogbeitrag „Mixa und das Monopol“ versucht zu erklären. Aber findest Du es nicht auch auffällig, daß gerade die Gruppen, die (zumindest öffentlich) besonders „keusch“ auftreten, gerade die sind, die sich über die aus ihre Sicht so freizügig genereienden Schwulen wettern?
    Rein logisch betrachtet, stellen die Schwulen doch eine Gefahr für sie dar. Ich glaube es ist ihr aufgezwungener oder auch freiwilliger, auf jeden Fall aber auch als Opfer erlebter Verzicht, der sie auf die, die das Gegenteil zu leben scheinen so neidisch macht. „Ihr dürft etwas, was wir uns nicht herausnehmen dürfen“.

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