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diese Seite ist veraltet. Vocer-Dossier „Homosexualität in de Medien“ wird von Johannes Kram nicht mehr betreut
ÜBER VOCER
Medien.Kritik.Debatte. – So lautet der Slogan des unabhängigen Debattenforums und Think Tanks zur Medienkritik mit Sitz in Hamburg und München. VOCER (sprich: [ˈvoːkər]) ist das erste journalistische Internet-Projekt in Deutschland, das sich ausschließlich über Stiftungsgelder und Spenden finanziert. Es wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein für Medien- und Journalismuskritik (VfMJ), der sich für Vernetzung von Medienkritik und journalistische Nachwuchsförderung engagiert.
Thematisch begleitet VOCER den aktuellen Medienumbruch und analysiert die damit verbundenen Folgen für die Gesellschaft: Die Digitalisierung hat neue Akteure, Räume und Konstellationen hervorgebracht, die auch die Medienkritik vor große Herausforderungen stellt. Das Non-Profit-Portal versteht sich daher als netzbasiertes Kursbuch für die Mediengesellschaft, das kontroverse Debatten über den digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit anstößt, reflektiert und moderiert.
Anders als im schnelllebigen journalistischen Tagesgeschäft gibt VOCER bewusst längeren Formen Raum und Zeit. Die Redaktion legt dabei großen Wert auf Analyse und Meinung, Dialogbereitschaft und Nutzerorientierung, Internationalität und Vernetzung, aber vor allem auf hohe Ansprüche an die Qualität der Inhalte von VOCER, um bewusst einen Kontrast zur kurzatmigen Medienwelt zu schaffen. Gebündelt in Themenschwerpunkten – so genannten „Dossiers“ – veröffentlicht VOCER meinungsstarke, aber auch medienphilosophische Texte, Bildstrecken und Videos.
VOCER ist ein Forum für Medienkritik, in dem namhafte Autoren aus Journalismus und Medienpolitik, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Kunst und Kultur zu Wort kommen. Zu den aktiven Beiträgern gehören bisher unter anderem „Süddeutsche.de“-Chef Stefan Plöchinger, Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen, FDP-Politiker Wolfgang Kubicki, der Leiter der Deutschen Journalistenschule Jörg Sadrozinski, „Spiegel Online“-Ressortleiter Christian Stöcker, bekannte Medienjournalisten wie Sissi Pitzer oder Hans Leyendecker, die TV-Moderatorin Maybrit Illner und „jetzt.de“-Redaktionsleiter Dirk von Gehlen. VOCER-Kolumnisten sind: Christoph Lütgert (ehem. NDR-Chefreporter), Ralf Höcker (Rechtsanwalt), Stephan Ruß-Mohl (Kommunikationswissenschaftler, Universität Lugano), Katrin Schuster (Medienkritikerin) sowie die beiden Herausgeber Johannes Kram und Ulrike Langer.
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ÜBER DAS DOSSIER „Homosexualität in den Medien“
Auch wenn in den Medien oft ein anderer Eindruck vermittelt wird: Mit der Gleichstellung der Ehe wird die Geschichte der Diffamierung von Homosexuellen nicht zu Ende sein.
Es beginnt nur ein neues Kapitel. Viele Medien scheinen überfordert zu sein, dort eine adäquate Rolle zu finden. Aber was ist adäquat? Zwischen Skandalisierung und Verklärung einerseits und Beklemmung und Tuschelei andererseits ist es offensichtlich nicht leicht, einen angemessenen Zwischenweg zu finden. Kann es den überhaupt geben?
Unterschwellige aber auch offene Homosexuellen-Feindlichkeit in den Medien ist Alltag, wird aber oft gar nicht als solche wahrgenommen. Haben wir uns so an die Art der Darstellung von Homosexuellen in der Öffentlichkeit gewöhnt, dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen?
Warum ist über zwanzig Jahre nach Rosa von Praunheims Auftritt auf dem „Heissen Stuhl“ das Outing und die damit verbundene Erpressung durch Medien immer noch ein Thema? Und das, wo es doch angeblich so unwichtig ist, ob jemand homosexuell ist oder nicht?
Auf der anderen Seite hat sich in den letzten Jahren eine gewisse Selbstverständlichkeit, eine „Normalität“ entwickelt, mit der Homosexuelle als Charaktere in Film- und Fernsehproduktionen auftauchen. Aber welche Rolle spielen sie da? Und warum sind es fast nur Männer?
In diesem Dossier geht es um Homosexuelle in den Medien. Als Gegenstand von Fiktion und Berichterstattung, als Projektionsfläche aber auch als Macherinnen und Macher. Wir werden uns nicht mit der Beschreibung von Klischees aufhalten sondern versuchen, einen Schritt weiter zu gehen: Wann wird das Klischee zur Lüge? Was hat Methode, was ist einfach nur Unbeholfenheit?
Wir wollen mit diesem Dossier auch ein Forum bieten für die Geschichten hinter den Geschichten von Homosexuellen in den Medien. Vielleicht kann es ja auf einem Portal wie diesem, dass sich nicht der Gunst der Medienöffentlichkeit stellen muss gelingen, was man sich für die Zukunft in allen Medien wünschen sollte: Dass Erlebtes nicht dadurch erst relevant wird, weil es von Homosexuellen erlebt wurde. Der Gegenentwurf also für ein Genre, zu dessem Verschwinden wir mit diesem Dossier beitragen wollen: die „Homo-Beichte“.
Dieses Dossier wird verantwortet von Johannes Kram.
(c) vocer. org
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