TV Tipp / Mixas Segen

Der Nollendorfblog und die Aktion „Homophobia Kills“ heute abend um 23.00 Uhr bei RTL in „Der großen Reportage“. Hier der Trailer:
\“Liebet und mehret Euch – Sündenfall Homosexualität\“

Ich sage dort auch was auf die Frage, warum die Katholische Kirche so homophob ist. Den entsprechenden Blog-Eintrag zur Sache findet man hier. Ich hatte ihn damals vor den Gerüchten und dem Quasi-Outing Walter Mixas geschrieben, durch das er mir dann irgendwie unfreiwillig seinen Segen dazu gab …

10 Gedanken zu „TV Tipp / Mixas Segen

  1. Hi
    Ich habe den TV Beitrag gesehen, bzw ich sehe ihn noch und ich bin leider wenig überrascht aber umso schockierter wie viel Intoleranz immer noch Herrscht in der Gesellschaft.
    Ich selbst bin nicht Schwul finde es aber trotzdem sehr schlimm das schwule/lesben … Immer noch nicht als teil der Gesellschaft angekommen sind wie jeder andere.

    Ich wünsche allen Schwulen und Lesben noch viel Glück in dem Kampf und hoffe sie werden bald ein Gedanken Umbruch bewirken.

    Schade das es wirklich so viel Intoleranz gibt.

  2. Hallo,
    ich habe eben interessiert den Bericht auf RTL verfolgt. Ich bin (wie mein Vorredener Flo ebenfalls) hetero aber die homophobe Einstellung der katholischen Kirche bringt mich echt auf die Palme! Ich wünsche mir für die Zukunft, dass jeder jeden lieben darf und jeder frei und offen mit seiner Sexualität umgehen kann. Weiter so, ich werde an deinem Blog dran bleiben. Beste Grüße aus BaWü

  3. Hab in der RTL Reportage von diesem Blog gehört und dachte mir, ich schau mal rein. Wohne quasi um die Ecke vom Nollendorfplatz. 🙂

    In der Reportage selber leider nichts Neues. Und hat wirklich jemand von Kardinal Ratzinger erwartet, dass er die Katholische Kirche in eine modernere Zukunft führt? Also ich nicht. Es ist traurig zu sehen, dass es noch immer so viele verblendete Menschen gibt, die Homosexualität für „unnatürlich“ halten oder zumindest dagegen sind, das sie ausgelebt wird.

    Die Menschen von „Wir sind Kirche“, die dort zu Wort gekommen sind, machten einen sehr anständigen Eindruck. Ich kenne Katholiken, die genauso denken. Bleibt zu hoffen, dass es mehr und mehr Leute werden, die katholisch, aber nicht homophob sind.

  4. Hallo

    Zitat CoCo:
    „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass jeder jeden lieben darf und jeder frei und offen mit seiner Sexualität umgehen kann.“

    In dem TV-Beitrag gestern war eine Aussage (sinngemäß), dass es in Ordnung war, solange es heimlich gelebt wurde und erst das offene Ausleben zur Kündigung führte. Auch der oder die hier zitierte CoCo wünscht sich einen freien und offenen Umgang mit Sexualität. Da stellt sich mir die Frage, welche Absicht hinter der Forderung steht, seine sexuellen Vorlieben offen zur Schau stellen zu dürfen. Sexualität ist doch wahrhaftig eine sehr private Angelegenheit und hat unabhängig von der Ausrichtung in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Es geht doch niemanden etwas an, worauf ich stehe, und deshalb lebe ich meine Sexualität heimlich aus, ohne das geringste Interesse, andere als Mitwisser daran teil haben zu lassen. Mir ist es völlig egal, was Menschen einvernehmlich miteinander tun und ich will davon auch gar nichts wissen. Mir ist es aber nicht egal, wenn sie es mir quasi um die Ohren hauen. Es muss doch jedem denkenden Menschen klar sein, das die Zurschaustellung bei anderen unangenehme Empfindungen auslösen kann. Mir ist es auf jeden Fall sehr unangenehm, wenn Menschen in meiner Gegenwart Intimitäten austauschen, und im Falle von Homosexuellen löst es bei mir sogar heftigen Ekel aus.

    Deshalb meine Frage an Schwule und Lesben, die so vehement Anerkennung und das Recht auf öffentliches Ausleben fordern: warum muss jeder wissen und sehen, dass ihr schwul bzw. lesbisch seid?

    Zitat Biene:
    „Und hat wirklich jemand von Kardinal Ratzinger erwartet, dass er die Katholische Kirche in eine modernere Zukunft führt?“

    Wie könnte er so etwas tun? Es ist Allah der Allwissende, der Homosexualität verworfen hat. Wie können sich also gläubige Menschen über Seinen Willen hinwegsetzen?

  5. @Abdulla Willi:

    Es geht nicht darum, ihnen etwas um die Ohren zu hauen, es geht „nur“ darum, die gleichen Rechte zu haben wie andere. Punkt. Und dazu gehört halt auch die Möglichkeit, beispielsweise in der Öffentlichkeit Händchen zu halten ohne Angst, dass gleich der nächste Mensch zuschlägt, weil es „heftigen Ekel“ bei ihm auslöst. Deshalb die Frage -leicht geändert- an Sie zurück: Warum darf nicht jeder sehen, dass wir schwul bzw. lesbisch bzw. transgender bzw. transidentity und-so-weiter sind, wenn wir es zeigen wollen,“ihr Heteros“ macht es ja schliesslich auch, wir wollen ja nicht mehr als Gleichberechtigung. Und ganz ehrlich, so unter uns, wenn jemand von heftigem Ekel schreibt, dann bin ich persönlich einer sehr bösen Meinung, dass man jetzt erst recht direkt vor diesem jemand tanzen sollte im Fummel (die Schockwirkung könnte vielleicht zu einer Diskussion über das ‚Warum‘ des Ekels führen, das könnte man zwar auch ohne Tanzen und Fummel, aber wenn mir jemand sagt, ich sei ekelhaft, werde ich gehässig.)

  6. @Dennis

    Ich heiße Abdullah ibn Willi. Abdullah reicht aber.

    Sie müssen sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben, wenn Sie glauben, ich würde Gewalt gegen jemanden ausüben, dessen Verhalten Ekel in mir auslöst. Wenn Sie solche Erfahrungen mit Muslimen hatten, bitte ich im Namen Allahs des Gerechten aufrichtig um Entschuldigung. Dabei setze ich allerdings voraus, dass Sie nicht mit Ihrer bösen Meinung und einer Jetzt-Erst-Recht-Haltung provoziert haben. Denn das würde sogar ich als Gewalt empfinden und selbstverständlich mit Gewalt darauf reagieren.

    Ihre Antwort lässt vermuten, dass Sie meinen Beitrag nicht richtig gelesen oder nicht verstanden haben. Ich will gerne versuchen, es noch einmal zu erklären.

    Zitat:
    Warum darf nicht jeder sehen, dass wir schwul bzw. lesbisch bzw. transgender bzw. transidentity und-so-weiter sind, wenn wir es zeigen wollen,”ihr Heteros” macht es ja schliesslich auch, wir wollen ja nicht mehr als Gleichberechtigung.

    Als Mann des Friedens ist mir immer daran gelegen, einen Konsens zu schaffen. Wie ich schon schrieb, muss es doch jedem denkenden Menschen klar sein, dass die Zurschaustellung bei anderen unangenehme Empfindungen auslösen kann, unabhängig!! von der sexuellen Ausrichtung. Es ist somit einfach eine Sache der gegenseitigen Rücksichtnahme um des lieben Friedenswillen. Wenn Menschen, unabhängig!! von der sexuellen Ausrichtung, öffentlich Intimitäten zur Schau stellen, stören sie damit möglicherweise, oder besser gesagt, höchstwahrscheinlich, das Sittlichkeitsempfinden anderer Menschen, besonders das religiöser Menschen. Meines und meiner Glaubensgeschwister zum Beispiel. Es ist also eine Art der Belästigung, die, mal ganz ehrlich, vermeidbar ist.

    Um einen Konsens zu schaffen ist es für mich notwendig, zu verstehen. Deshalb habe ich die ernst gemeinte Frage gestellt und stelle sie jetzt noch mal. Warum wollen Sie es unbedingt zeigen? Natürlich können Sie nicht für alle sprechen, weshalb es mich freuen wird, wenn sich möglichst viele dazu äußern. Wenn es für dieses offensichtlich dringende Bedürfnis einen plausiblen Grund gibt, kann ich wahrscheinlich lernen, besser damit umzugehen. Denn schließlich ist Homosexualität oder was auch immer kein besonderer Verdienst, der auszeichnet und damit besondere Anerkennung verdient.

    Zitat:
    … aber wenn mir jemand sagt, ich sei ekelhaft, werde ich gehässig.)

    Meinungen und Empfindungen sind immer subjektiv und machen Niemanden zu Irgendetwas. Mit keinem Wort habe ich gesagt, dass Schwule oder Lesben ekelhaft sind und werde es auch nie tun. Wer bin ich denn, dass mir soetwas zustünde? Ich drücke mich immer explizit aus und verbitte mir Implikationen. Vielen Dank.

  7. Für den Schnitzer beim Namen – Entschuldigung.
    Für den restlichen Beitrag – nein:

    Rollen wir das ganze mal von hinten auf:

    a)“Mit keinem Wort habe ich gesagt, dass Schwule oder Lesben ekelhaft sind und werde es auch nie tun.“

    „[…]und im Falle von Homosexuellen löst es bei mir sogar heftigen Ekel aus.“

    Wenn etwas Ekel bei Ihnen auslöst, ist das für Sie ekelhaft.
    Wenn Sie also Menschen*1, die in der Öffentlichkeit Zuneigung zeigen, ekelhaft finden, und ich ein Mensch bin, der in der Öffentlichkeit ebenjenes tut, erkären Sie mich ebenfalls für „ekelhaft“. Ich impliziere hier also nichts.

    *1 Entschuldigung, da hätte ich Sie ja fast falsch widergegeben: Natürlich löst es nur im Falle von Homosexuellen Ekel bei ihnen aus.

    Um ein wenig sachlicher und un-polemischer zu werden, auf zu
    b)

    „Deshalb habe ich die ernst gemeinte Frage gestellt und stelle sie jetzt noch mal. Warum wollen Sie es unbedingt zeigen?“

    Es geht -mir zumindest- nicht primär darum, es tatsächlich zu zeigen und, wie Sie es formulierten, anderen quasi um die Ohren zu hauen. Da sind wir uns in unserer Meinung vielleicht näher als Sie vermuten würden. Worauf ich hinauswill: Ich will, dass es mir möglich ist, Zuneigung zu zeigen -wem auch immer-, ohne Angst vor irgendjemandem haben zu müssen. Ich will nicht meinen besten Freund umarmen mit dem Gedanken, dass mich vielleicht gleich einer dafür zusammenschlägt. Ich will mit meinem Lebenspartner auch händchenhaltend jenseits der schwulen Kieze unbehelligt eine Strasse entlanglaufen können. So einfach ist das. Ich will nichts anderes, als mir das Grundgesetz schon erlaubt: Ohne Ansehen meiner Hautfarbe, Rasse, Sprache, sexueller Orientierung oder sonstiger äußerlicher Merkmale mein Leben leben.

    c)
    „Denn schließlich ist Homosexualität oder was auch immer kein besonderer Verdienst, der auszeichnet und damit besondere Anerkennung verdient. “

    Natürlich nicht, aber genausowenig ist es Heterosexualität oder eine andere Hautfarbe oder ein Geschlecht oder -wo wir schon dabei sind- Religionszugehörigkeit.

    d)
    „Es ist also eine Art der Belästigung, die, mal ganz ehrlich, vermeidbar ist.“

    Tut mir leid, wenn ich jetzt egoistisch klingen sollte, aber wer nicht sehen will, soll die Augen abwenden. Das verlangt ja schliesslich jeder andere auch von mir, das akzeptieren und tolerieren. Sie, zum Beispiel, verlangen Rücksichtnahme aufgrund Ihrer Religionszugehörigkeit, um nicht zu sagen ihrer Lebensweise, ergo, Sie verlangen, nicht von Zurschaustellungen „belästigt“ zu werden. Ich verlange Toleranz aufgrund meiner Lebensweise, was einschliesst, dass ich Zärtlichkeiten zur Schau stellen kann. Wer von uns hätte mehr Recht auf Toleranz? Keine schwere Frage: Sie müssten einfach nur wegsehen, während wir im schlimmsten Fall totgeschlagen werden. (Die Statistiken von maneo sind da recht aufschlussreich)

  8. Bravo Dennis! Gute Antwort auf Abdullah’s comment!

    Was mich immer am meisten in Rage bringt, sind Aussprüche wie: Ich hab ja nichts gegen Homosexuelle/Homosexualität, aber müssen sie es denn so zur Schau stellen? Können die das nicht privat, hinter verschlossenen Türen machen? (manchmal noch mit dem Zusatz: … wie jeder andere auch?)

    NIEMAND stört sich daran, wenn ein heterosexuelles Paar auf der Straße oder im Park, im Kino, beim Shoppen oder wo auch immer in der Öffentlichkeit, händchenhält oder sich einen Kuß gibt. NIEMAND denkt auch nur zweimal darüber nach, es ist eben normal.

    Homosexuellen Paaren wird das Recht auf diese Gesten der Zuneigung jedoch wie selbstverständlich abgesprochen, die sollen sich ihre Zuneigung gefälligst zu Hause zeigen, wo sie niemanden belästigen“ und ihre sexuelle Orientierung jedem, der gerade zufällig in der Nähe ist, aufdrängen.

    Es geht bei dieser Diskussion nicht darum, auf der Straße, am besten noch neben einer Kita oder Schule, die Hosen herunterzulassen und Sex zu haben. Genauso lassen es aber allzu viele Leute klingen. NEIN, es geht darum, dass die für heterosexuelle Paare ganz normalen Gesten der Zuneigung, die zur Partnerschaft und zur Beziehungen selbstverständlich dazugehören, auch für homosexuelle Paare zum gelebten Alltag in der Öffentlichkeit gehören sollten, und zwar mit der gleichen Selbstverständlichkeit.

    Oder, wie Dennis es sagte: „Ich will, dass es mir möglich ist, Zuneigung zu zeigen -wem auch immer-, ohne Angst vor irgendjemandem haben zu müssen.“

  9. Zitat:
    „NIEMAND stört sich daran, wenn ein heterosexuelles Paar auf der Straße oder im Park, im Kino, beim Shoppen oder wo auch immer in der Öffentlichkeit, händchenhält oder sich einen Kuß gibt.“

    Doch, ich. Man kann es vielleicht verliebten Kindern nachsehen, Erwachsene jedoch sollten sich beherrschen können. Und wenn ich mir die Schwulenparaden so anschaue, dann lassen die wesentlich mehr erwarten als Küsschen und Händchenhalten.

    Nun ja, ich danke für die Antworten. Möge euch Gerechtigkeit widerfahren.

  10. Auch wenn ich wahrscheinlich inzwischen den Troll füttere, lässt doch die Wortwahl tief blicken:

    „…lassen die wesentlich mehr erwarten als Küsschen und Händchenhalten.“

    Zwischen „erwarten lassen“ und „tatsächlich etwas sehen und erleben“ klafft doch ein gewaltiger Unterschied, oder?

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