Liebe Heteros,
schon klar, das ist jetzt schon ziemlich pathetisch, pauschal und deshalb natürlich auch ungenau und ungerecht. Es trifft (erst Recht, wenn Ihr Leser dieses Blogs seid) wahrscheinlich zum Großteil die Falschen, und dann tut mir das leid (und wenn das so ist, dann schickt den Link doch einfach an jemanden, der ihn gebrauchen kann).
Also nochmal:
Liebe Heteros, seit Jahren versuchen LGTBI-Menschen (also Lesben, Schwule, Transmenschen, Bisexuelle, Ihr versteht schon: alle, die nicht so sind wie Ihr) herauszufinden, wie man Euch am besten für die Themen Homophobie, Gleichstellung und Aufarbeitung ansprechen und bewegen kann. Wie man mit Euch zusammen weniger Angst und mehr Gerechtigkeit erreichen kann. Und dass Deutschland bei all diesen Dingen sich nicht noch weiter abkoppelt vom Rest der offenen, freiheitlichen Welt.
Es gibt jetzt seit vielen Jahren offen homosexuell lebende Stars und Politiker, Ihr habt homosexuelle Kollegen, Freunde und Verwandte, durch die Ihr wißt, dass Ihr keine Angst vor uns haben müsst. Als Nachhilfe für Euch gibt es Aufklärungskampagnen, Charmeoffensiven und wütende, frustierte Proteste. Aktionsbündnisse, spektakuläre Outings und Coming Outs, Filme, Bücher, Elternorganisationen, Demos, und Werbeagenturen versuchen, Euch endlich aufzuwecken. Wir haben alles versucht, wir waren angepasst, kämpferisch, lustig und ernst.
Wir haben erklärt, zugehört, gestritten, verteidigt. Wir haben – fälschlicherweise -auf die Zeit vertraut, und dann (spätestens nach Irland) haben wir gehofft, dass auch Ihr merkt, dass jetzt endlich Zeit ist. Und auch das war falsch. Bitte sagt jetzt nicht, dass Ihr noch Zeit braucht! Seit mindestens zwanzig Jahren wisst Ihr alles, was man wissen muss über uns. Ihr wisst mehr, als Ihr wissen müsst und mehr, als wir erzählen wollen.
Mindestens zwanzig Jahre hattet Ihr Zeit, Frieden zu machen mit Euren Ressentiments. Und wenn Ihr der Meinung seid, keine Ressentiments mehr zu haben: Wie viele Talkshows wollt Ihr Euch noch angucken, bis Ihr Euch dazu durchringen könnt, dass Eure Erkenntnis, dass wir auch Menschen sind wie Ihr, auch dazu führt, auch etwas für unsere, etwas für gleiche Rechte zu tun?
Nein, Ihr braucht keine Zeit für noch mehr Erkenntnis, noch mehr Aufklärung. Wir wollen, können Euch nichts mehr erklären. Es ist alles, wirklich alles gesagt. Und es nervt uns, es immer wieder sagen zu müssen, und gebt es doch zu: Euch nervt es doch auch.
Ihr wisst doch eigentlich ganz genau, dass Eurer Ehe, Euren Kindern, dass der Gesellschaft nichts passiert, wenn auch Homos heiraten können, außer, dass auch Homos heiraten können. Ihr wisst auch, dass es hirnrissig ist, wenn die neuen und alten vermeintlichen Konservativen die Werte der „klassischen Familie“ beschwören, weil Ihr sowieso lebt, wie Ihr Leben könnt und wollt und wie Ihr denkt, dass es richtig ist. Und weil Ihr wisst, dass wir das Recht haben, das auch zu tun.
Ihr braucht auch keine weiteren Vorzeige-Schwulen. Apropos: Wie könnt Ihr eigentlich damit leben, Leute wie Hape Kerkeling und Guido Maria Kretschmer anzuhimmeln und gleichzeitig nichts für deren Freiheit zu tun, den zu heiraten, den sie lieben? Eine Freiheit, die es in fast allen unseren (westlichen) Nachbarn gibt und in Holland schon seit zehn Jahren?
Wieso überlasst Ihr es uns LGTBI-Menschen, für die Freiheit Eurer Kinder zu kämpfen, das sein zu können, was sie sind, dafür, dass sie und Ihr in einer Gesellschaft mit möglichst viel Akzeptanz, Liebe und möglichst wenig Homophobie aufzuwachsen? Wieso müssen wir dauernd darauf hinzuweisen, wie alltäglich, bösartig und hinterlistig Homophobie ist? Bekommt Ihr das wirklich nicht mit? Oder ist es Euch vielleicht einfach egal? Wie kann das sein?
Ist es Euch nicht peinlich, in einem Land zu leben, dass so stolz auf seine Vergangenheitsbewältigung ist, das aber ausgerechnet nichts mehr davon wissen will, wenn es um Schwule geht. Ist Euch bewusst, dass es die Politik nur aus einem Grund nicht schafft, die Opfer des Unrechts-Paragraphen 175 (der den Krieg und auch das Wirtschaftswunder überstanden hatte), nicht zu entschädigen für das Leid, das ihnen zugefügt wurde: Weil es Euch egal ist.
Und jetzt Orlando. Ist es Euch nicht aufgefallen, dass Eure Kanzlerin, Euer Außenminister, Euer Bundespräsident (im Gegensatz zu den anderen maßgeblichen Staatsführern unserer westlichen, freiheitlichen Welt) es nicht über die Lippen brachten, der Gruppe zu gedenken, denen der Anschlag gegolten hat. Nämlich uns. Fandet Ihr es nicht komisch, dass der Eiffelturm (und das wärend der EM!), das neue World Trade Center und viele andere symbolhafte Gebäude auf der ganzen Welt im wahrsten Sinne zu (regenbogenfarbenen) Leuchttürmen unser nach Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit strebenden Zivilisation wurden, während sich ausgerechnet Deutschland – wiedereinmal !- aus dieser Solidarität, diesem Bekenntnis zu den Werten unserer Zivilisation ausgeklinkt hat?
Hat Euch das wütend gemacht, wie Euch das eigentlich wütend machen müsste? Was habt Ihr getan? Habt Ihr Eure Politiker wissen lassen, wie unerträglich Ihr das findet?
Habt Ihr mal auf Facebook nachgeschaut, oder einfach mal nachgefragt, wie es Euren LGTBI-Freunden, Kollegen und Verwandten jetzt nach Orlando gerade geht, was sie beschäftigt? Und Euch Gedanken gemacht, warum das so ist?
Habt Ihr an Eure Lokalzeitung geschrieben, weil die es nicht auf die Reihe bekommen habt, das zu klar sagen, was war, nämlich ein Attentat auf Lesben und Schwule? Habt Ihr Euch mal überlegt, wie fies die Äußerung der Kanzlerin,„Wir werden unser offenes und tolerantes Leben fortsetzen“, ist? Weil, erstens, dieser Anschlag nicht dazu geeignet ist, die notwendige Toleranz in unseren westlichen Gesellschaften als gegeben festzustellen, sondern diese – ganz im Gegenteil – zu hinterfragen. Und weil, zweitens, Toleranz, also Dulden, nun wirklich nicht mehr das sein sollte, was wir in diesem Jahrtausend als erstrebenswert ansehen sollten. Und wenn Ihr daran Zweifel habt: Habt Ihr Euch die Rede des amerikanischen Präsidenten angeschaut? Wie lange braucht Ihr noch, um zu verstehen, dass unser Land gerade die Geschichte verpennt, schon längst den Anschluss verloren hat bei einem der wichtigsten Menschenrechtsthemen unserer Zeit.
Und jetzt, wo Vieles dafür spricht, dass der Attentäter selbst schwul gewesen sein könnte, denkt Ihr vielleicht, dass Ihr noch weniger mit der ganzen Sache zu tun habt, als sie Euch bisher schon gekümmert hat? Weil hier ein Schwuler – und nicht ein Hetero wie Ihr – aus Hass heraus Schwule umgebracht hat?
Glaubt Ihr wirklich, Schwule würden sich selbst für Ihr Schwulsein hassen, ohne das Wissen, das Gespür, ohne die Angst, dass Heteros das tun?
Den Hass gegen Schwule, auch der Selbsthass der Schwulen (gegen sich selbst und andere Schwule) kann nur überwunden werden, wenn die Heteros anfangen, für eine freie, gerechte und angstfreie Welt für Homos und Heteros zu kämpfen. Die rechtliche Gleichstellung wäre ein Anfang, eine Grundvoraussetzung. Und eine Errungenschaft, die auch und mehrheitlich von Heteros auf der ganzen Welt bereits für ihre Länder erkämpft worden ist. Was hält Euch eigentlich auf? Ihr seid es nicht nur uns, sondern auch Euch schuldig.
Liebe Heteros, jetzt seid Ihr dran!
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Nachtrag (15.06.): Auf vielfachen Wunsch gibt es jetzt diesen Beitrag auch auf Englisch.
(Danke an den Matthias Lehmann)
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Mehr zum Thema in diesem Blog:
„Je suis gay“ (Kommentar zum Orlando-Anschlag und den Reaktionen in Deutschland)
„Die ‚Ehe für Alle‘ wäre ein Geschenk der Gesamtgesellschaft an sich selbst
„Ehe für Alle“: Ein offener Brief an Roman Herzog
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Wo Schwule glücklich und unbehelligt leben können, geht es allen Bürgern signifikant besser. Das gilt auch umgekehrt. Ergebnis einer Forschung vom Soziologen Richard Florida. Wir Heteros sollten Euch also allein aus purem Eigennutz achten und ehre. Dann geht es uns allen besser.
Einfach nur „danke“ für diese Worte!!!
Wie wäre es, wenn sich ganz schlicht und einfach ALLE für ALLE einsetzen würden? Ich persönlich vermisse ja eher Männer, die sich für Frauenrechte stark machen, Erwachsene, die Kindern eine Stimme geben und Menschen, die sich Tieren gegenüber verantwortlich fühlen. Weil ich eben an diese Mauern stoße. Aber auch, wenn ich weder lesbisch noch muslimisch, wer schwarz oder gelb oder rot oder grünkariert bin, erwarte ich von einer zivilisierten Gesellschaft, dass wegen dieser lächerlichen „Unterschiede“ im Äußeren keine Unterschiede im Respekt oder in der Höflichkeit gemacht werden. Jajaja, Utopie, ich weiß, aber wenn man nicht mal mehr träumen darf …
Unglaublich toll geschrieben. Danke Johannes.
bitte diesen text auch in englischer sprache verbreiten – ich finde ihn sehr gelungen. klarer und auf den punkt gebracht, als alles andere, welches ich zu diesem thema las ! bravo !
Lieber Johannes,
Du sprichst mir tief aus der Seele. Du hast die passenden Worte gefunden und dafür möchte ich mich bei Dir bedanken! Du hast das Thema wirklich von allen Seiten beleuchtet. Inklusive den Selbsthass und wodurch er hervorgerufen wird. Und dass Deutschland mit der Verzögerungs-Rumgeeier-Taktik den Anschluß verpasst, was sowas von unverständlich ist, gerade im Hinblick auf die Nazivergangenheit.
In der Deutschen Hauptstadt war die sehr umfassende und beeindruckende Ausstellung der ‚HOMOSEXUALITÄTEN‘ möglich. Das machte auf mich einen weltoffene Eindruck. Doch auf einer riesigen Schauwand wurde deutlich, dass viele Nationen viel weiter, viel menschlicher in der Gesetzgebung sind. Einfach nur beschämend.
Ich wünsche mir, dass endlich etwas passiert, was schon mehr als überfällig ist.
Danke für Deine Worte, Danke für Dein Engagement.
Hallo unbekannter Johannes,
natürlich bin ich anders als die anderen Heten …. bla, bla, bla – natürlich bist Du ungenau und ungerecht … ABER Du hast leider mit den meisten Argumenten recht!
Wie Jo Wiedemann würde auch ich es sehr, sehr begrüßen, wenn dieser Text von jemandem ins Englische übersetzt werden würde. Johannes, Du kannst mich unter der Email-Adresse kontaktieren, wenn Du daran aucha Interesse hast, aber niemanden finden kannst.
danke, johannes.
Ganz ehrlich : Ich finde man kann den „Spieß auch umdrehen “ -plötzlich werden die Heteros noch beschuldigt ,warum so mancher homosexueller ERWACHSENER Mensch zu so einer Tat-wie die in Orlando – fähig war .
DER SCHUSS KANN AUCH NACH HINTEN LOSGEHEN – und die HETEROS hassen uns dafür noch mehr !
<3
Bizarr – ein Artikel, der nach dem islamistischen Anschlag auf -in diesem Fall- Schwule, Homosexuelle, „LGBT“ (na come on, ein paar Gabys und Heten werden sicher das „Flair“ genossen haben in dem Club…), also nach diesem islamischen oder wenn man will islamistischen Anschlag durch einen (schwulen?) Moslem, der sich lang und breit zur ISIS bekennt, nach so einem Anschlag kommt ein Artikel, in dem die Worte Islam(istisch) etc und Moslem nicht vorkommen?
Unfassbar.
Und genau das ist euer Problem, das Problem der organisierten Schwulen etc…
Sollen wir „Heteros“ bei dieser Sache auf euer Geheiß mitspielen? Hä???
Beschäftigt euch öfter mal mit eurem Todfeind, dem Islam – das ist mein Rat an Euch. Mein dringender Rat. (Und mein Rat an die Admins, die wohl diesen Kommentar nicht veröffentlichen werden, davon gehe ich eigentlich aus…; beschäftigt euch mit euren Todfeinden, nicht mit den kleinen Problemen).
Traurige Grüße! Denn dieser islamische Terroranschlag war wieder ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft, auf die Gesellschaft von uns allen, auf die Euch gegenüber sehr tolerante Gesellschaft, ein Angriff auf mich und meine (schwulen) Freunde.
-Eine Hete-
Liebe Freunde,
ich bin ein Hetero und ich finde der Text stimmt zu 100% ! Mehr ist nicht zu sagen. Ich wünsche mir auch, dass die Anliegen der LGBT-Community endlich die Anerkennung finden, die sie verdienen. Nämlich die volle Anerkennung der Menschenrechte für alle. Und auch die Vergangenheitsbewältigung ist ein wichtiger Punkt, der viel mehr Beachtung verdient.
Als Mutter eines Sohnes mit Unterstützungsbedarf (Behinderung) habe ich noch viele Wünsche an ein selbstverständliches Miteinander und dennoch stößt mich das viele „Ihr Euch Eure“ im Text ab. Ihr seit jetzt dran, Menschen mit Behinderung in Eure Mitte zu nehmen, sie nicht auszugrenen, ihre Rechte zu beachten, sie nicht im Mutterleib abzutreiben, über sie zu lachen….würde ich niemals mit „Ihr Euch Eure“ einfordern da ich mit dieser Pauschalisierung zu Unrecht die mit in den Pott werfe, die sich aus Überzeugung und mit viel Herzblut für andere einsetzen egal welche Bereiche es betrifft und ganz egal, ob derjenige Mann, Frau, Kind, alt jung dick dünn hetero oder homo, schwarz weiß oder bunt ist.
Damit Du nicht denkst, ich würde immer mäkeln – ganz im Gegenteil: 100prozentige Zustimmung… Punktum!
Alles nachvollziehbar – gut geschrieben. Trotzdem: Verdammt egal ob es jetzt eine Flüchtlingsunterkunft, ein Schwulenclub, eine Regierungseinrichtung, eine Kindertagesstätte oder was auch immer war – meine Solidarität und meine Betroffenheit nach einem Anschlag (und die vieler toleranter Mitmenschen auch) ist stets die gleiche. Es handelt sich um einen Angriff auf die westliche (tolerante) Gesellschaft. Das betrifft uns alle, nicht nur eine Minderheit. Die Reaktion sollte daher in eine ganz andere Richtung erfolgen.
Ein Dankeschön aus diesem Grund auch an Hans Heiner für eine meiner Meinung nach überfällige Antwort auf diesen Artikel.
Lieber Johannes,
du schreibst eingangs, dass dieser Text wahrscheinlich „zum Großteil die Falschen trifft“.
Das finde ich beruhigend. Denn bei mir als „Nicht LGTBI-Mensch“ löst dieser Text eher Verwunderung an. Denn natürlich stelle ich mir die Frage: Muss ich mich da angesprochen fühlen? Ernsthaft…?
Ich persönlich finde es befremdlich, mir unterstellen zu lassen, dass ich eigentlich doch Ressentiments habe, weil ich mich nicht genug für LGTBI-Menschen einsetze. Oder dass ich zu „doof“ bin, die Darstellung in den Medien kritisch zu hinterfragen. Oder zu unsensibel, um mich zu fragen, wie sich meine LGTBI-Freund*innen gerade fühlen…
Ich weiß, dass es genau solche Menschen gibt – da muss ich mir nur die Massen „besorgter Eltern“ in Stuttgart angucken – aber wird man die mit einem so einem Text erreichen?
Und werden andere nicht das Gefühl haben, mit dem homophoben Teil der Bevölkerung zu Unrecht in einen Topf geworfen zu werden?
Was deine Forderung angeht: Ich bin gerne dabei für eine freie, gerechte und angstfreie Welt zu kämpfen und tue das an vielen Stellen auch.
Allerdings stimme ich Michou zu: Wie wäre es, wenn sich alle für alle einsetzen? Oder wenn wir respektieren, dass wir uns nicht für alles einsetzen können und deshalb trotzdem nicht gleich homophob (oder frauenfeindlich, rassistisch oder was auch immer) sein müssen?
Herzliche Grüße
Sunny
Großartig geschrieben…aus dem Herzen aller Schwulen und Lesben …
Eines sollten die Heteros aber auch nicht vergessen: Homos sind nicht nebenbei gewachsen..sie kommen geradwegs aus dem Schoße der Hetero-Mütter…also warum ignorieren sie immer noch das Leid welches die Heteros anrichten..ihren eigenen Kindern…
GENAU DAS (!) habe ich mir ständig gedacht….
Diese Pseudo-TOleranz, nein sogar Pseudo-Akzeptanz der meisten Leute gegenüber Homosexuellen…. Aber wirklich für die Rechte anderer kämpfen, die man ja soooo toll findet? tja… dafür sind sich die Leute zu fein; ist ihnen, wie hier geschrieben, einfach egal.
Wir leben in einer Welt, wo jeder für seine eigenen Rechte kämpfen muss; das ist wirklich traurig und bedauernswert….
Das war ein Angriff auf die Freiheit der Menschen selbst zu entscheiden nach welchen Regeln sie ihr Leben gestalten. Hier gibt es keinen Unterschied zwischen Homosexuellen anders farbigen oder anders gläubigen. Dieser Text zeigt nur, dass der Autor weitaus weniger liberal ist, als die von ihm kritisierten Menschen.
Lieber Johannes,
ich bin jetzt gerade etwas zwiegespalten. Ich kann deine Reaktion emotional gut verstehen. Auf der anderen Seite: ich habe es schlicht noch nie erlebt, dass mich nach Angriffen auf Frauen irgend jemand gefragt hat, wie es mir damit geht, wenn Frauen in vielen Ländern immer noch beschnitten werden oder massenhaft entführt, missbraucht und getötet werden usw..
Dass zeigt vielleicht aber nur, das wir wieder lernen müssen, solidarisch und wertschätzend miteinander umzugehen.
Was mich völlig überrascht ist aber die Einschätzung, dass ihr von uns Heteros gehasst werdet, dass trifft vielleicht auf einen kleinen Teil von Rechten und Konservativen zu. Ich glaube eher es gibt eine Menge Unsicherheit im Umgang miteinander, daran, finde ich, seid ihr aber durchaus auch beteiligt. Vielleicht wisst ihr auch einfach gar nicht wie viele Gedanken sich z.B. Eltern machen. Ich habe jedenfalls meinen Sohn so erzogen, dass er keinen Unterschied macht egal welche sexuelle Orientierung Menschen haben, welche Hautfarbe oder welche Religion. Ich finde das ist eine ganze Menge. Vielleicht könnt ihr euch gar nicht vorstellen, dass Menschen, die Berichterstattung aus Orlando mit Tränen in den Augen verfolgt haben-ja, dass hätten wir wohl mal laut und deutlich sagen müssen. Vielleicht wisst ihr auch gar nicht wie viele Heten sich vor euch stellen, wenn irgendwo dummes Zeug geredet wird und vielleicht müssen wir einfach mal gemeinsam reden.
LG Martina
Ich finde, jeder sollte seine Sexualität so leben, wie es ihm entspricht – vorausgesetzt, es ist nichts Ungesetzliches, wie Sex mit Kindern etc.
Aber man muss seine sexuelle Gesinnung nich ständig hinausposaunen oder vor sich hertragen. Ich tue das als Hetero auch nicht. Für mich ist meine Sexualität Privatsache und geht keinen Anderen etwas an. Ich denke manche Aversion oder Anfeindung kommt daher, weil einem das Thema ständig und überall aufgedrängt wird.
Sehr interessanter Artikel
Ernsthaft? Ich bin tolerant gegenüber jeder Lebensweise. Der radikale Islam ist es nicht! Wer das verleugnet, muss blind sein. In arabischen Foren wird der muslimische Täter gelobt, hier herrscht Betroffenheit und Mitgefühl.
Lieber Johannes, danke für diesen Artikel … auch wenn mancher es hier in den Kommentaren, nicht ganz nachvollziehen kann , was schlussendlich für die Notwendigkeit deines Artikels spricht, so hast Du bei vielen den Nerv getroffen. Seit mehr als 20 Jahren kämpfen wir für … „offene Gesellschaft“ … und müssen immer wieder zum Bundesgerichtshof. Danke!
Martina Schu sagte am 14. Juni 2016 um 21:46 :
„Vielleicht wisst ihr auch gar nicht wie viele Heten sich vor euch stellen, wenn irgendwo dummes Zeug geredet wird und vielleicht müssen wir einfach mal gemeinsam reden.
LG Martina“
Liebe Martina,
in Dankbarkeit für jede Situation, in der Du Dich vor uns gestellt hast, und in Anerkennung von allem, was Du Deinem Sohn mitgegeben hast, und in Hoffnung auf seine Generation, für die vieles selbstverständlich sein wird, wofür wir heute streiten müssen: Ich habe den innigen Wunsch, dass wir physisch Seite an Seite stehen, wenn es um die Verteidigung unserer gemeinsamen Rechte geht. Denn es sind ja nicht Sonderrechte für uns – es sind die Rechte aller freien Menschen. Und ich würde auch Deine und die Deines Sohnes verteidigen mit allem, was mir zur Verfügung steht – jederzeit und aus dem Wissen, dass es richtig und notwendig ist.
Aber es ist so grausam still im Moment. Ich höre nichts von Euch, ich seh Euch nicht. Ein schütteres Grüppchen legt in der deutschen Hauptstadt Blumen vor der Amerikanischen Botschaft nieder. Wo seid Ihr bloß?
Warum verdrücken wir alle unsere Tränen zuhause vorm Fernseher? Warum schreien wir’s nicht raus? Meine Freunde, fast alle hetero, wollen’s immer gar nicht glauben. Sagen „Also, so nen Rollback in Deutschland kann ich mir nich vorstellen“. Und deshalb bleibt es unerwidert, wenn die Rechten jetzt in den Landtagen ihr Gift ausschütten. Steht keiner vorm Parlament und schreit „Ey, Ihr spinnt wohl!“
Martina, ich bin verzagt. Ich habe Angst. Und ich vermisse Euch. Vielleicht ist das ist irgendwie auch das, was Johannes gesagt hat – wenngleich auch auf eine andere Art.
Liebe Grüße
mats
Hallo Johannes,
ich finde deinen Artikel toll geschrieben, denn er trifft zu 100% zu.
Leider gibt es noch viele andere Minderheiten, die genau so wenig akzeptiert bzw. tolerant behandelt werden.
Man sollte meinen das es im 21. Jahrhundert anders wäre, doch leider leben viele 100 Jahre oder mehr zurück, was ich sehr traurig finde.
Ich habe sehr viele homosexuelle Freunde und bin als Hete, sehr gerne mit ihnen unterwegs.
Gruß Gaby
Lieber Johannes,
Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich von deinem Artikel halten soll. Deine emotionale Reaktion kann ich nachvollziehen. Deinen Schmerz, deine Trauer teile ich. Ich verstehe aber nicht, wieso du es für notwendig erachtest, wieder Mauern in den Köpfen zu errichten die – so denke ich – in der Mehrzahl unserer Gesellschaft schlicht nicht vorhanden sind. Ja, es stimmt leider dass es immer noch zuviel Bigotterie, zuviel Hass gegen LGBT gibt. Dagegen sollten, ja müssen wir (die Gesellschaft) vorgehen. Ich halte aber überhaupt nichts davon hier Gräben zwischen Homos und Heteros zu errichten. „Wir“ das sind die offenen, toleranten Gesellschaften der westlichen Welt, in denen Homosexuelle und andere Minderheiten nicht völlig diskriminierungsfrei leben können – ein bedauerlicher und falscher Zustand gegen den ich und andere immer angehen werden, obwohl wir persönlich nicht betroffen sind, wohl aber unsere Nachbarn und Freunde – aber freier und ungefährdeter als überall sonst auf der Welt.
Die Bedrohung durch fundamentalistische Menschen, gleich welcher Religion, ob nun Islamisten, Opus Dei Anhänger oder andere bigotte Menschen geht uns alle an. Das ist die wahre Bedrohung unserer Zeit, die unsere nicht perfekte aber doch auf gutem Weg befindliche Gesellschaft bedroht. Wenn du das nicht verstehst und dieses schreckliche Attentat allen Ernstes zu einem Akt von Heteros gegen Homosexuelle verdrehst, dann tust du mir wirklich leid.
Wenn es nicht einen so traurigen Anlass gäbe (Orlando) könnte man schon fast laut lachen, dass sich hier ausgerechnet Menschen echauffieren, über vermeintliche Intoleranz, nachdem sie der Kanzlerin und ihren grünen Gehilfen applaudiert haben, dass sie genau jenen Menschen unkontrolliert Tür und Tor geöffnet haben, die nicht nur Homos hassen, sondern auch heterosexuelle „Ungläubige“. Und ja, dazu zählen leider nicht nur die, die letztlich plötzlich in Paris mit einer Waffe auf andere losgehen, sondern überwiegend jene, die an Religionen glauben, für die das Sünde, Schmutz und Abartigkeit bedeutet, homosexuell zu sein. Ja, liebe Becks, Merkels und Krams dieses schönen Landes – die Geister, die ihr rieft…..
Ich finde es völlig wurscht, ob jemand selbst schwul, lesbisch, Frau, Transe oder hetero ist – wer anderen Menschen Gewalt antut, der tut falsches. Und es wird nicht schlimmer oder besser, je nach Opfergruppe, es ist immer verachtens- und ablehnenswert. IMMER!
Hier nun ausgerechnet mit den USA zu argumentieren ist schon ein bisschen schizophren. Sind doch ausgerechnet die USA das Land, das weltweit so viele Morde und Kriege zu verantworten hat, wie kein zweites. Sind es doch die USA, die bis heute politisch Schwule, Lesben, Schwarze und andere Minderheiten unterdrücken und benachteiligen. Und das ausgerechnet in einem Land, in dem der erste schwarze Präsident bis auf eine Gesundheitsreform null, nuller am nullesten erreicht hat für die Menschen, die sich am meisten von ihm erhofft hatten. Auch hier kam die Gleichstellung der Ehe nicht durch Politik oder den ersten Schwarzen an der Spitze des Landes, sondern durch ein Gericht, dass verfügte, dass die Gleichgeschlechtliche Ehe Verfassungskonform ist! Und wo höre ich Obama und andere Typen, wenn es um die US-Staaten geht, die es völlig legitim finden, Homos nicht zu bedienen, wenn es um Dienstleistungen, erst Recht in Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Ehen, geht? Nirgends! Es gibt kein Land dieser Welt, dass seine Mehrklassensysteme auf Kosten der Ärmsten so pflegt, wie die USA – jeder, der sich als halbwegs denkender Mensch also diese Nation als Vorreiter aussucht, hat sich für mich schon vergalloppiert! Trump ist der neuste Beweis, für die Massenverblödung dieser USA. Wer in seinem Land Toleranz, Sicherheit und Achtung von seinen Mitmenschen erwartet (und das völlig zu Recht), der sollte zu allererst mal dafür sorgen, dass wir uns das Land nicht (unkontrolliert) mit Menschen füllen (natürlich weiß ich, dass die Mehrheit der Flüchtlinge vor Krieg und Elend flieht und nicht als Mörder zu uns kommt – auch schade, dass man das heutzutage immer dazusagen muss. Es gab Zeiten, da wurde einem noch zugestanden, natürlich nicht immer von allen zu sprechen, wenn man eine Gruppe benannte – auch eine Folge der eurokratischen Gleichmacherei – einem diese Gehirnleistung plötzlich permanent abzusprechen, wenn man es nicht explizit erwähnt), die genau das boykottieren, um nicht zu sagen, bekämpfen! Denn leider geht es schon lange nicht mehr um die Rechte der Homos, sondern um die Rechte der Freiheit aller. In dem Auch möchte ich anmerken, dass es schon sehr selbstgefällig ist, im Zusammenhang mit Homorechten und Homophobie von den letzten 20 Jahren Kampf und Aktion zu sprechen! Die Revolution, und zwar über Landesgrenzen hinweg begann vor weit mehr als 40 Jahren. Rosa von Praunheim ist einer derer, die hierzu aus unserem Land zu nennen sind, genau wie der CSD auf eben eines dieser Ereignisse von verprügelten und verfolgten Schwulen und vor allem Transen in den USA zurückzuführen ist. Zeiten, in denen es einen noch etwas kostete im wahren, realen Leben, den Mund aufzumachen, als ein paar laute Zeilen im weiten Internet zu verfassen! Ich finde es vermessen, Heteros und andere zu etwas aufzurufen, was wir selbst nicht beherrschen. Ich kenne kaum eine intolerantere Gruppierung als die der Schwulen. Da wird gelästert, gemobbt, bekriegt – gegen Transen, gegen Dicke, gegen Behaarte oder andere nicht dem Mainstream der Homoweltphantasien entsprechenden. Und auch du, Johannes, gehörst durchaus zu denen, die andere Meinungen nur schwer bis gar nicht zu ertragen bereit sind! Auch deshalb schreibe ich hier nicht unter meinem Klarnamen. Zu kehren ist also in allererster Linie vor der eigenen Tür. Und als Homo möchte ich noch anfügen: Mich nervt dieses ständige Geschreie um Aufmerksamkeit. Mich nervt, dass viele gleiches immer noch gleicher machen wollen. Ich finde, genau wie es unterschiedliche Kulturen gibt, gibt es unterschiedliche Sexualitäten. Und ich kann als Schwuler zum Beispiel nun mal biologisch mit meinem Mann keine Kinder zeugen! Also muss ich auch nicht laut krakelen, es aber gefälligst doch zu wollen, bis mir schließlich von heterosexuellen Beamten aus lauter Angst vor Diskriminierungsunterstellungen ein armes Menschenkind angediehen wird. Es soll, aus meiner Sicht immer um das Wohl und das Wollen des Kindes gehen. Und ich kann da natürlich nur für mich sprechen, aber ich hätte mich wohl auch eher für Mutter und Vater, denn für Vater und Vater oder Mutter und Mutter entschieden, wenn ich als Kind die Wahl gehabt hätte. Natürlich immer vorausgesetzt, alle genannten Paare verfügen über vergleichbare Voraussetzungen. Und solange wir noch so viele heterosexuelle kinderlose Paare haben, muss kein Kind zu zwei Homos gehen, nur damit die sich gleichberechtigt behandelt fühlen. Denn wie schon gesagt, es geht um das Kind, nicht um die Homos. Und nein, ich glaube nicht, dass die mehrheitliche Entscheidung von Kindern für das klassische Elternmodell daran liegt, dass Kindern so wenig über Schwule, Lesben, Transgender, Bi- oder Asexuelle erzählt wird. Und deshalb bin ich als Homo gegen die pauschale Adoptionsmöglichkeit für Schwule und Lesben, wenn nicht einer der Partner leibliche/r Mutter/Vater des Kindes ist. Und so finde ich also Unterschiede, die du, Johannes, als Ungleichheit definierst völlig gerechtfertigt in manchen Punkten. Ich möchte auch nicht ständig nur immer auf meine Sexualität beschränkt werden. Vielleicht habe ich aber als Schwulette auch deshalb noch nie ein gesellschaftliches oder berufliches Problem gehabt. Weil ich mich nicht ständig als etwas besonderes, benachteiligtes, armes kleines Homomenschenkind sehe, sondern einfach selbstverständlich lebe und sage und mache, was ich möchte. Und stell dir vor – es geht prima. Du darfst übrigens in Deutschland heiraten, bist im Erbschafts- und Mietrecht gleichgestellt, darfst das leibliche Kind deines Partners adoptieren und darfst grundgesetzlich nicht aufgrund deiner Sexualität in Beruf, Verein oder auf der Straße diskriminiert werden. Ich finde, das ist wahnsinnig viel, was da bisher erreicht wurde. Etwas, das man auch mal anerkennen sollte und muss! Damit das so bleibt solltest du vielleicht mal zu denen gehen, die das als zukünftige Neubundesbürger wohl extrem in Frage stellen werden/wollen. Die lesen hier aber nicht einen Blog im Internet, auch keinen nominierten!
In diesem Sinne, mein Beileid den Familien der Opfer von Orlando – dies hätten sie aber auch, wenn die Opfer keine Schwulen, Lesben usw. gewesen wären.
Als Schwule Niederländer muss ich zwei sachen klären.
Erstens: Holland und Deutschland sind keine Nachbarn. Nord- und Süd-Holland zusammen grenzen an Utrecht, Gelderland, Zeeland (Seeland) und Nord-Brabant. Also Holland grenzt nur an andere Niederländische Provinzen. Verschiedene andere Niederländische Provinzen sind schon Nachbarn mit Deutschland. Meine Heimprovinz Gelderland zum Beispiel.
Zweitens: die gleichgeschlechtlige Ehe ist in die Niederlande (und deswegen auch in die Provinzen Nord- un Süd-Holland) schon seit den 1.-4-2001 möglich, das sind 15 Jahren.
Lieber Johannes!
Vielen Dank für diesen Text, der vielen Schwulen aus der Seele spricht. Auch ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren, was du ja ausdrücklich auch nicht getan hast. Als Beispiel dazu mein Stiefvater, der als sehr konservativer Amerikaner extrem Ressentiments hatte, und nicht so begeistert von mir war. Aber er befasste sich aktiv mit mir, ich beantwortete jede noch so „dämlich“ anmutende Frage, da sie einfach immer auf Angst vor dem Unbekannten beruhen. Kurz bevor er sich dann von meiner Mutter scheiden lies, fuhr er mit mir von Arkansas nach LA, wo ich einen Schwulen kennen lernen wollte. Er hatte komplett seine Angst abgelegt.
Ich versuche jedem offen gegenüber zu stehen, und jede seiner Fragen zu beantworten, die er/sie hat. Es liegt mir ja am Herzen, dass sie sagen: OK, er ist anders, aber das ist auch gut so, und ich akzeptiere und tolleriere es.
Und wenn mir jemand sagt es gibt keine Ressentiments durch Heteros, empfehle ich mit einem gleichgeschlechtigen Kumpel händchenhaltend durch die Straßen zu gehen. Da fällt einem auf wie viel man angeschaut wird, und man spürt förmlich die Menschen hinter seinem Rücken über sich flüstern.
An die Heteros, die immer noch Probleme damit haben, dass es andersliebende Menschen gibt: Schiebt es nicht auf den Islam. Klar sind viele Islamisten homophob, aber das ist kein Grund nicht über eigene Homophobie, oder mangelnde eigene Akzeptanz oder Tolleranz zu reden.
Von LGBTI zu fordern sie sollten ruhiger sein, weil es auch andere gibt, die Probleme haben, ist eines der traurigsten Argumente. Gerade LGBTI setzen sich auch sehr für Behinderte und religiöse Minderheiten mit ein. In England damals unter Thatcher für die Bergarbeiter. Dazu gibt es einen tollen Film. Pride aus dem Jahr 2014.
Ich wurde schon mehrfach gefragt, warum es den CSD immer noch gibt, es sei doch alles erreicht. Dazu sage ich ganz klar NEIN. Erst wenn Mann und Mann, bzw Frau und Frau händchenhaltend ohne beleidigende Kommentare durch die Straßen gehen können, sind wir da, wo eine entwickelte Gesellschaft hin sollte.
Der Angriff in Orlando war ein Angriff auf Homosexuelle, und das muss und darf nicht verschwiegen werden. Genau das haben Merkel und viele getan. Ich danke Obama, dass er es so deutlich gesagt hat. Dass muss jeder können.
Wenn ich hier die meisten kritischen Kommentare der sogenannten toleranten Heten lese, dann Johannes bekomm ich das große Kotzen. ES IST EURE SCHULD, zumindest Schuldigkeit. Ihr seid die Mehrheit und ihr macht nichts. Alles mussten wir uns erkämpfen, alles bis auf das Wiedervereinigungsglück dass es den Schwulenparagraphen im Osten nicht gab. Da konnte die Politik ihn still und heimlich vergessen. Stell euch von den Spiegel und sagt ich will gleiche Rechte für alle und sagt das mal wieder euren widerspenstigen HetenfreundInnen. Wenn ihr es wirklich wollen würdet würde Integration von Menschen die aus eurem Rahmen fallen nicht um ein vielfach schnelleres im LGBT Bereich funktionieren, dann gleich schnell.
Es gibt hier Kommentare von Menschen die immer noch nicht begriffen haben, dass Schweigen nicht zu Toleranz führt, wenn die Minderheit angegriffen oder schlecht gemacht oder verurteilt wird. Zieht euch selbst die Ohren lang, wenn ihr wieder einmal vorbei hört an den Intoleranzbekundungen in eurem Umkreis. Genau dieses Verhalten führt bei manchen Menschen dazu dass sie sich selbst nicht akzeptieren können. Was in den USA zu einer in der Vielzahl höher liegenden Selbstmordrate bei LGBT Jugendlichen führt, eben weil sie es nicht als NORMAL erleben dürfen. Und was genau zu dieser Tat geführt hat. Und jetzt denkt bloß nicht ach das ist ja die USA. Dann habt ihr genau den Level an Intoleranzduldung welchen ich euch gerade vorwerfe.
Jo-koeln sagte am 15. Juni 2016 um 00:19:
„Es soll, aus meiner Sicht immer um das Wohl und das Wollen des Kindes gehen. Und ich kann da natürlich nur für mich sprechen, aber ich hätte mich wohl auch eher für Mutter und Vater, denn für Vater und Vater oder Mutter und Mutter entschieden, wenn ich als Kind die Wahl gehabt hätte.“
Logisch. Du hast ja auch nichts anderes als Frau-Mann-Kind erlebt in deinem Leben. Und jetzt interpretierst du deine Prägung als göttlichen (oder natürlichen) Willen. Ungefähr vergleichbar wäre, wenn ich sagen würde, Kinder können nur gesund aufwachsen, wenn sie regelmäßig Fischstäbchen, Spinat und Kartoffelpüree zu essen bekommen, weil ich’s von Kindheit her so kenne.
Die These, dass nur die Mann-Frau-Kind-Konstellation dem Kindeswohl dienen würde und nichts anderes, ist entwicklungspsychologisch nicht haltbar. Stattdessen ist sie hochgradig kulturell und zeitlich bedingt. Wäre tatsächlich alles andere als Mann-Frau-Kind schädlich, hätte diese Menschheit niemals überlebt. Denn in vielen Epochen haben sich z.B. Väter überhaupt nicht um ihre Kinder gekümmert (außer um die Söhne, die bereits ein bestimmtes Alter erreicht hatten). Vielmehr haben auch in unserer Kultur über Jahrtausende allein die Frauen in Gemeinschaft und ohne ihre Männer die Kinder großgezogen. Die römischen Bürgerehepaare haben ihre Kinder gleich nach der Geburt aus ihrem Haus auf Landsitze verbannt, wo sie von Ammen und Lehrern aufgezogen wurden. Wärst du Römer, würdest du wahrscheinlich sagen: „Ich hätte wohl eher Amme und Lehrer vorgezogen, wenn ich als Kind die Wahl gehabt hätte“.
Und noch eins: Die Menschen anderer Kulturen oder früherer Zeiten würden uns für unsere Heiligsprechung der Kleinfamilie schallend auslachen. Afrikanisches Sprichwort: „It takes a village to raise a child“.
Wegschauen und die leider typisch deutsche „was-geht-das-mich-denn-an“ Haltung an den Tag legen ist eben einfacher.
Ich glaube auch, dass LBGT immer noch von der großen Masse unserer Bevölkerung weder ernst genommen noch respektiert wird. Da scheint immer noch der „eigene Wert“ über dem einer kleinen Gruppe zu stehen. Mit der viel beschworenen Toleranz ist es in Deutschland diesbezüglich nicht weit her. Wie bereits in einem anderen Artikel zu lesen stand: „Und wer glaubt, wir Schwulen sollten nun mal Ruhe geben, der kann ja mal zur Probe mit seinem besten Kumpel händchenhaltend in der U-Bahn sitzen, wenn das Heimspiel vorbei ist.“ Dieses Experiment funktioniert übrigens auch prima, wenn man sich zu deutlich als Ausländer oder einer (in Deutschland) religiösen Minderheit zu erkennen gibt.
Diese eben nicht toleranten und „das Alte bewahren wollende“ Menschen sind Wähler und ganz offensichtlich eine sehr große und wichtige Gruppe. Also wird sich politisch auf der großen Bühne nichts ändern. Politische Macht ist eben (nur) beim Wähler geborgt und muss alle vier Jahre erneuert werden.
Ich möchte mich ausdrücklich bei vielen Menschen in Gesellschaft und Politik und selbstverständlich in meinem Freundeskreis für ihr Engagement und ihre Offenheit bedanken. Ich schätze Euren Einsatz und die Selbstversändlichkeit wie ihr mit LBGT umgeht sehr und bin dankbar dafür.
Allerdings muss ich auch hier feststellen, dass der Kreis kleiner wird. Mag sein, dass dies nur ein subjektiver Eindruck ist und dennoch scheinen die unterstützenden Stimmen etwas leiser geworden zu sein.
Aber vielleicht ist einfach nur der Krach von Pegida & Co. größer.
Ich sags euch noch mal, liebe schwulen Brüder (!) und all ihr anderen LGBT, ihr solltet euch mal so heftig gegen euren Todfeind stellen, den Islam. Die politische Korrektheit ist Schutzwall für den Steinzeitislam mittlerweile, und der Islam ist Steinzeitislam ist euer Todfeind.
Dazu noch ein guter Text:
„„Homosexuelle sollten in der schlimmst möglichen Art und Weise getötet werden.“ Das ist nicht die Meinung eines durchgedrehten Salafisten. Gesagt hat das Großajatollah Ali al-Sistani, die Autorität für Millionen Schiiten weltweit, auf die Frage: „Was ist das Urteil (des Islam) über Sodomie und lesbische Liebe?“ Sein ähnlich bedeutender Kollege Yusuf al-Qaradawi von der sunnitischen Seite der Religion des Friedens sieht das ganz ähnlich. Da passt kein Blatt zwischen die beiden hochrangigen Rechtsgelehrten. Auf die Frage, wie Homosexuelle nach den Regeln des Islams zu bestrafen seien, erklärte er:
„Muslimische Juristen haben unterschiedliche Meinungen über die Bestrafung für diese abscheuliche Praxis. Sollte es die gleiche wie die Strafe für Unzucht sein, oder soll sowohl der aktive als auch passive Teilnehmer zu Tode gebracht werden? Während solche Strafen grausam erscheinen mögen, erscheinen sie angemessen, um die Reinheit der islamischen Gesellschaft zu erhalten und vor perversen Elementen zu bewahren“.
Die Inspiration für Muslime, Homosexuelle zu ermorden, stammt mithin nicht vom IS oder al-Qaida. Sie ist tief im islamischen Recht verwurzelt und immer wieder von Gelehrten bekräftigt worden. Man findet sie bereits in den Hadithen, den Überlieferungen der Aussprüche und Handlungen des Propheten. Danach sind diejenigen, die Sodomie betreiben, zu töten, betrifft es einen unverheirateten Mann, dieser zu steinigen ist (Hadithe 4447 und 4448). Die Todesstrafe für Homosexuelle ist geltendes Recht im Jemen, Iran, Mauretanien, Nigeria, Qatar, Saudi-Arabien, Somalia, im Sudan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Afghanistan, Pakistan, wie man dieser Aufstellung der „Washington Post“ entnehmen kann.
Diesen Kontext zwischen dem Massenmord in Orlando und der Religion des Täters herzustellen, fällt den Beobachtern hierzulande schwer. Im Süddeutschen Beobachter schreibt ein besonders exzeptionell gemütsverrotteter Spitzbube, der Täter hätte „genauso gut auch ein evangelikaler Christ gewesen sein können“ (…)“
PS Viele, viele Menschen bei Pegida und AfD sind auf eurer Seite. Sie unterstützen nicht alles, was ihr meint, was nötig wäre, das ist klar. Aber sie sind auf eurer Seite. Unfassbar, dass ihr LGBT das nicht erkennt.
Dailymail, Katie Hopkins, aus dem Link, der in der Moderation hängt:
„It is too late for Britain. It has already made its choice. Over 50 per cent of British Muslims believe gay sex should be made illegal. And the Left still puts these people first. The British Left has chosen Islam.“
@Jo-koeln
Word…
Ich bin Hetero und ein Frau. Ich kenne das Gefühl als Frau, dass man angegriffen wird, beleidigt, dass Frauen erschossen werden, weil sie Frauen sind. Da haben wir mit Schwulen, Lesben sind doppelt betroffen und allen anderen Orientierungen etwas gemeinsam. Die häufigste Todesursache in allen untersuchten Ländern von Frauen zwischen 16 und 46 ist Gewalt durch einen Mann, meistens aus der Familie, der Beziehung oder der näheren Umgebung. Als vor Jahren in den USA an einer HOchschule viele junge Frauen in einem Hörsaal von einem Amokläufer ermordet wurden, ja da haben wir nicht gesagt, liebe Homos, sorry, jetzt seid ihr dran! Ich will damit sagen: Wir müssen für unsere Rechte, unsere Würde unser Leben kämpfen, und zwar gemeinsam. Weil wir gemeinsam betroffen sind.
total lächerlich zu glauben dass sich der großteil der heteros für die rechte von schwulen einsetzen würde, die interessieren sich eher für berichte über jogi löw der seinen siffschwanzgeruch inhaliert…
ich frage mich ob der autor in einer scheinwelt lebt.
Christel Buchinger sagte am 15. Juni 2016 um 09:50 :
Als vor Jahren in den USA an einer HOchschule viele junge Frauen in einem Hörsaal von einem Amokläufer ermordet wurden, ja da haben wir nicht gesagt, liebe Homos, sorry, jetzt seid ihr dran!
Nein, weil unser „Gegenstück“ nicht ‚Homos‘ sind, sondern Männer. Und ich stelle mich regelmäßig hin und frage, liebe Väter, Brüder, Freunde, Söhne, wo seid ihr denn? Ist es euch egal daß mir ständig die Entscheidungsgewalt über meinen eigenen Körper abgesprochen wird? Wo ist eure Solidarität, euer Aufschrei über das was euren Frauen und Töchtern widerfährt?
Ich verstehe den Artikel. Ich kenne das Gefühl, mit dem Kampf alleine zu sein; watend durch ein Meer an Gleichgültigkeit. Er hat auch recht -manche der Kommentare haben *auch* recht, das schließt sich nicht aus-: Ich bin für volle Gleichberechtigung, ich bin für Adoptionsrechte, und im Alltag bin ich die unbequeme Person die das Vokabular und die Kommentare anderer in Frage stellt. Aber stehe ich vor Parlamenten? Schreibe ich Petitionen? Bin ich über meine persönlichen Kreise hinaus hörbar? Nein.
Ihr verstößt einfach gegen die Grundlegende Natur des Menschen. Ihr werdet nie ausreichend Befürwörter für eure Belange und Ideologien bekommen.
So sehr ich die Frustration die aus diesen Zeilen sprechen verstehe kann, halte ich es trotzdem für sehr unklug ihr der Art freien lauf zu lassen. Dieser Artikel ignoriert doch gänzlich die Tatsache, dass der Wert der Freiheit der Zeit in Deutschland und der Welt im ganzen in Gefahr ist. Jetzt zu erklären nun wären „wir Heten“ dran eignet sich schlechterdings zur Spaltung progressiver Kräfte. So lange es homosexuelle Verbände in der katholischen Kirche oder der CDU gibt, womöglich sogar der AFD ( ich weiß es nicht besser,aber muss es leider für möglich halten)mag ich mir dies auch so nicht vor die Füße kotzen lassen. Freiheit ist kein Partikularinteresse und kann es nur für Alle geben.
Solange die Schwulen in der Mehrheit pro islamischer Massenmigration eingestellt sind ist es lächerlich von mir als Hetero)Frau Solidarität einzufordern.
Wo waren denn die Schwulen nach den Attacken zu Sylvester in Koeln?
Solange die organisierten Schwulenverbaende dazu schweigen und sich mit dem Islam ins Bett legen sehe ich keinen Grund für Solidarität.
Ihr seid dran.
Liebe Leute,
ich persönlich lese und schreibe hier, weil mich das Thema bewegt und beschäftigt und weil ich grundsätzlich offen bin für einen „gemeinsamen Kampf“. So ganz allmählich vergeht mir aber die Lust…
Während sich Johannes Kram mit seinem Eingangsstatement ja noch bemüht, nicht alle in einen Tropf zu werfen, lesen sich viele Kommentare hier wie pure Schwarz-Weiß-Malerei:
Wir „Heten“ sind wahlweise homophob oder „pseudotolerant“ und werden anscheinend sogar für Orlando und die angeblich ausbleibenden Reaktionen verantwortlich gemacht, weil wir „die Mehrheit sind und nichts tun“.
Mal abgesehen davon, dass es in meiner Region mehrere Mahnwachen zu Orlando gab, die definitiv nicht nur von LGTBI-Menschen besucht wurden: Was soll mit diesen Schuldzuweisungen erreicht werden…=
Den Wunsch nach einem „gemeinsamen Kampf“ wird man sich so ganz bestimmt nicht erfüllen können…
Liebe Grüße
Sunny
Meine Freunde fragen mich oft, ob es denn stimmt, dass so viele Schwule speziell in Berlin Drogen nehmen, dass tatsächlich so viele Leute HIV-positiv sind und auch immer noch jeden Tag werden… Und wieso der CSD eigentlich nichts anderes ist als ein Porno-Karneval, und wieso viele homosexuelle Menschen ihre Sexualität oft vor sich her tragen wie eine Monstranz.
Und ich frage mich, wieso ich genau von den Leuten, über die sich meine heterosexuellen Freunde fragen wieso die so sind wie gerade beschrieben, regelmäßig angemacht werde, Weil ich ihrem schwulen Karneval nicht mitmache.
Und wenn schon ich, ein ganz normaler Mann, der ganz normale Dinge tut und nicht groß auffällt, aber im Grunde tolerant ist und jeden wem lässt wie er möchte, solange ich selbst nicht dabei in die Ecke gedrängt werden, wenn schon ich mich frage was diese ganze Scheiße soll, wieso sollten irgendwelche spießigen Heteromenschen jenseits von Berlin, Köln oder Hamburg etc. das anders sehen?!
Bevor hier immer groß geschrieen wird, andere müssten helfen und uns unterstützen ( wer ist eigentlich uns?), wie wäre es mal damit, einfach mal bei sich selbst anzufangen und mal was anderes zu tun als dauernd nur Forderungen zu stellen und zu provozieren ?! Ich sehe keinen Grund, warum man Menschen mehr als tolerieren sollte, wenn sie sich permanent selbst ins abseits stellen, immer eine Extrawurst gebraten bekommen möchten und schon in ihrer eigenen community so viel Hass und Missgunst herrscht ( keine Asiaten, nur XL bitte, Chrystal-Epedemie, 6x mehr Infektion mit HIV als in der Durchschnittsbevölkerung)…
Noch eins zur Adoptionsproblematik:
Ist es nicht eigentlich ein bisschen widersprüchlich, einerseits die massive Homophobie in diesem Land zu beklagen, sich aber gleichzeitig dafür stark zu machen, dass Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren adoptiert werden können? Das hieße doch, auch die Kinder dieser Diskriminierung auszusetzen.
Ich persönlich wünsche mir eine Gesellschaft, in der die sexuelle Orientierung überhaupt keine Rolle mehr spielt und in der alle, die geeignet sind, auch Kinder adoptieren können.
Allerdings scheinen wir davon ja weiter entfernt zu sein als ich dachte.
Einige, für meinen Geschmack zu viele der Kommentare hier klingen doch sehr ähnlich wie die der Leute, die sich in den USA an der Black Lives Matter-Bewegung reiben und ihr den Slogan „All Lives Matter“ entgegenhalten.
Wie dort passen auch hier die Textzeilen des Hip-Hop-Duos Macklemore & Ryan Lewis: „Wenn in einer Wohnsiedlung ein Haus brennt, würde die Feuerwehr nicht alle Häuser mit Wasser löschen, weil alle Häuser zählen. Sie würde ihr Löschwasser auf das Haus richten, das brennt, denn das ist das Haus, das die Hilfe am meisten benötigt.“
Der Comedian Bill Maher sagte zu dem Thema: „’All Lives Matter‘ impliziert, dass alle Leben gleichermaßen bedroht sind und das sind sie nicht.“ Und die Aktivistin und Black Lives Matter-Mitbegründerin Alicia Garza äußerte: „Black Lives Matter zu All Lives Matter zu ändern ist ein Beweis dafür, dass wir den strukturellen Rassismus in diesem Land nicht verstehen.“ Schließlich meldete sich auch Obama zu dem Thema und ließ verlauten: „Ich glaube, dass der Grund, dass die Organisatoren den Ausdruck ‚Black Lives Matter‘ benutzt haben, nicht war, weil sie meinen, dass die Leben anderer nicht zählen, … sondern dass sie darauf hinweisen, dass es in der afroamerikanischen Gemeinschaft ein spezifisches Problem gibt, das es in anderen Gemeinschaften nicht gibt.“
Diejenigen, die hier auf die beileibe nicht bahnbrechende, neue Erkenntnis verweisen, dass es Freiheit nur für alle geben kann, verstehen in meinen Augen offenbar die strukturellen, spezifischen Probleme für die LGBTI-Community in Deutschland nicht. Und um noch einen Vergleich zu ziehen, ist der Hinweis, dass nicht alle Heteros Schwule hassen erstens auch keine bahnbrechende, neue Erkenntnis, und zweitens genauso unpassend wie die „Not All Men“-Reaktionen in den Diskursen über Sexismus, Frauenhass und Gewalt gegen Frauen. Denn anstatt sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die die jeweilige Gruppe betreffen, hier die LGBTI-Community, wird die eigene Gruppe verteidigt und damit von den eigentlich Problem gewollt oder ungewollt abgelenkt.
Ich möchte mir nicht anmaßen darüber urteilen zu können, mit welchem Maß an Reflexion hier manche den Beitrag kommentiert haben, aber vielleicht wäre es angebracht gewesen, den Text erst einmal sacken zu lassen anstatt sofort zu reagieren. Und damit ist nicht gemeint, dass doch alle fein zustimmen würden, wenn sie nur mehr nachgedacht hätten. Es ist nur ein Vorschlag, dass Zuhören, sacken lassen, nochmal lesen und dann erst reagieren manchmal eine gute Idee sein kann.
Martina Schu schrieb, dass sie die Einschätzung überraschend fände, dass Schwule von Heteros gehasst würden, denn das träfe vielleicht gerade mal auf einen kleinen Teil von Rechten und Konservativen zu. Dazu empfehle ich einen Blick in eine neue Studie der Universität Leipzig, durchgeführt in Kooperation mit der Otto-Brenner-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung. Die Befragung von insgesamt 2.420 Personen zwischen 14 und 93 Jahren (West: 1.917; Ost: 503) ergab, dass 40,1% es als ekelhaft empfinden, wenn Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen, 24,8% gaben an, Homosexualität als unmoralisch anzusehen, und 36,2% wollten Ehen zwischen zwei Frauen bzw. zwischen zwei Männern nicht erlaubt sehen. (Prozentsatz derjenigen, die den Aussagen »eher« oder »voll und ganz« zugestimmt haben )
Quelle: Decker, Kiess, Brähler „Die enthemmte Mitte – Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland“, Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung, 2016
[pdf] https://www.boell.de/de/2016/06/15/die-enthemmte-mitte-studie-leipzig
Herr Lehmann, und was ist jetzt Ihre Kernaussage Zitat „oder auch nicht? *
Wir LGBT’s sind einfach nur schockiert und es schmerzt einfach nur gehasst zu werden, für etwas, wofür man nichts kann.
Warum der Hass gegen eine Hautfarbe?
Warum der Hass gegen eine Religion?
Warum der Hass gegen ein Herkunftsland?
Warum der Hass gegen LGBT’s?
Warum dieses Schubladendenken?
Hass gegen Schwule oder gegen alle die (scheinbar) anders sind, ist Hass gegen sich selbst.
Lieber Jo, der Beitrag ist nun auch auf Englisch online: http://www.nollendorfblog.de/?p=6667
Das „I“ in LGBTI steht übrigens für inter. Danke das du es so schon übersprungen hast.
Würde mich freuen wenn du es noch nachbesserst.
Danke
Warum sind „wir“ (bezogen auf dein „ihr“ also die Hetero’s) dran und nicht ein echtes „wir“ nämlich Hetero’s und Homo’s zusammen? Warum war das ein Anschlag auf Homo’s? Und nicht auf uns alle, die die Freiheiten der modernen Gesellschaft geniessen? War der 9/11 ein Anschlag auf die Banker im Tower oder war der Oklahoma Bomber ein Anschlag „nur“ auf das FBI oder auf alle Amerikaner?
Ich glaube, wir müssen als Gesellschaft zusammenrücken und nicht „wir“ Hetero’s zu „euch“ Homo’s sondern wir alle gemeinsam und dies gemeinsam verurteilen….Du hast ja bei anderen Anschlägen auch nicht gesagt, das war ein Anschlag auf „uns“ Hetero’s.
Irritierend diese „Wir“-Beschwörung, die Opferhaltung, verbunden mit einer Anklage gegen „Die Heteros“, so als seien diese fest markierte Blöcke. Schließlich hat zb. auch Westerwelle gegen die Gleichstellungsgesetze gestimmt (nach denen er sich später verpartnerte). Und Gustav Gründgens wurde nicht als Homosexueller verfolgt, sondern blieb gutbezahlter Schauspieldirektor in Berlin bis 1945.
Ich denke dann: Welche Schubladen werden wohl hervorgezogen, falls sich herausstellen würde, dass der Attentäter selber homosexuell und psychisch krank war?
Nicht, dass am Ende „von Akzeptanz geprägte Heterosexuelle“, die die „Ausgelassenheit“ in den „Sehnsuchtsorten“ so schätzen und „hunderte von Kilometern fahren“ um in der „Weltoffenheit“ einer Gay-Bar zum „eigenen Selbst“ zu finden und sich vom „Druck der Heteronormativität“ erholen (O-Ton Reichert, taz) , schlagartig panische Angst bekommen, dass sich unter der fröhlich ausgelassen tanzenden LGBT-Menge ein schwuler Problembär befinden könnte, so eine Art lebende Homo-Zeitbombe.
So konnte immerhin zwei lange Jahre die Lesben und Schwulen der rassistischen AfD mit einen Stand auf dem lesbisch-schwulen Motzstraßenfest für ihre grotesken Vorstellungen werben. Auch da wären einige Gedanken über das, was geschieht, wenn das beschworene „Wir“ den Rassismus und anderes mehr zur „Nebensache“ gerinnen läßt, erfreulich gewesen.
Hier sind Menschen umgebracht worden, ihre Sexualität interessiert mich einen Scheiss.
Und dieser Blog versucht das Schwul sein zu benutzen.
Solange auf diesem Niveau von den Schwulen diskutiert wird, wird sich auch nix ändern.
Unterste Schiene ist das. Billigste Polemik und billigstes ausnutzen der widerwärtigen und ekelhaften Tat.
Und muss alles gleichgestellt sein, was nicht gleich ist?
Was soll dieser Schmarren mit Kindern und Schwule und Lesben können es besser?
Ihr könnt nun einmal keine Kinder in einer Beziehung zeugen und das sollte man doch akzeptieren. Es muss nicht alles möglich sein.
Ich will die Toten nicht auf ihr Sexualleben und ihre gleichgeschlechtlichen Partner reduzieren, weil man dann genauso wie dieses widerwärtige Arschloch denkt. Es sind keine Schwulen umgebracht worden, sondern Menschen und Freunde, die irgendetwas gelebt haben, was sie selber geliebt haben.
Ich habe auch keine Lust mehr, mit Homophoben zu diskutieren. Wer Diskriminierung (verschiedene Rechte (Ehe, Adoption) wegen (In diesem Falle) “anderer“ Sexualität) befürwortet, ist imho ein Arschloch. Im Gegenzug habe ich Kekse für meine Hetero-Freunde gebacken, die nach Orlando eine Pride-Flagge gehängt haben. Vielleicht geht es so: richtiges und gutes Verhalten belohnen (positive Verstärkung) und alles andere nicht beachten (= verachten). Und ohne die heterosexuelle Mehrheit lassen sich auch Menschen- und Bürgerrechte schlecht durchsetzen, besonders in Dämmerschlafdeutschland. Hast also recht: Die Heteros sind am Zug. Ansonsten gibt es keine Kekse (und Kekse (und Kuchen) sind Liebe). 😉
Ja, ich bin hetero, bin ich stolz darauf? Wie kann man auf etwas stolz sein, was einem in die Wiege gelegt wird. homo oder hetero oder bi oder was auch immer ist man einfach. Ich bin eher stolz darauf, dass ich ein aufrechter Demokrat bin, der die freiheitlich-demokratische Grundordnung verteidigen will. Dazu gehört auch der Schutz und die Akzeptanz von Minderheiten. Egal welche sexuelle Orientierung einer hat. Was mich ärgert ist der Hang zur Eingenderung von Begriffen. Denn das bringt die Gesellschaft nicht weiter sondern zeigt eher wie dumm manche Menschen sind.
Ich habe keine Angst vor schwulen Menschen, ich arbeite im Vertrieb und treffe immer wieder auf Männer mit Partnern und auf Frauen mit Partnerinnen. Für mich sind es Kunden, bei denen ich nach dem passenden Bedarf suche und ihnen dann das passende Produkt verkaufen möchte. Die haben tatsächlich die gleichen Probleme im Alltag wie ich als Hetero. Verschmähte Liebe, vom Partner verlassen zu werden, Liebeskummer oder einen lieben Menschen verloren zu haben und ihn zu betrauern. Sie sind nicht anders.
Ich habe viele Freunde und Bekannte die schwul, lesbisch oder bi sind. Sie sind damit ein Teil meines Lebens. Ich liebe seit Jahren eine Frau, die auf Frauen steht, weil sie ein toller Mensch ist. Punkt.
Und jetzt Orlando…
Ja, dieser Angriff besitzt eine besondere Qualität, da sich der Täter gezielt Menschen ausgesucht hat die er angreifen wollte, da sie eine in seinen Augen nicht normgerechte Lebensweise leben wollen/wollten. Macht es sie zu „besseren“ Opfern? Bitte nicht falsch verstehen! Ich sage nein, Opfer ist Opfer. Es gibt keine Opfer erster, zweiter oder dritter Klasse.
Es ist auch nicht nur ein Angriff auf die Schwul-Lesbisch-Bi-TransG-Community! Es ist ein Angriff auch auf die Lebensweise von uns Heteros, da wir als Mehrheitsgesellschaft Euch dieses Leben auch leben lassen wollen. Zumindest die meisten.
Denn solche wahnsinnigen religiös verbrähmten Attentäter machen ja auch die „westliche“ Wertegemeinschaft für eine angebliche Fehlentwicklung in unserer offenen Gesellschaft verantwortlich. Wäre so ein Attentat im Iran oder in China oder Russland möglich? NEIN, nicht weil die da alle so tollerant und liberal sind, sondern genau das Gegenteil davon. Da gibt es nicht die Möglichkeit überhaupt ein Lokal zu eröffnen, der offiziell und offen als Treffpunkt für die Regenbogen-Community dienen kann.
Der Orlando-Attentäter und diejenigen, die ihm mehr oder weniger offen applaudieren, wollen die Uhr in unserer Gesellschaft zurück drehen. Und wenn wir uns alle spalten lassen und wieder eine Diskussion der 70er/80er Jahre führen und alte Gräben aufreißen, dann werden sie Erfolg haben. Wir müssen nach vorn schauen. Wir wollen unsere offene Gesellschaft weiter entwickeln und es sind sicherlich noch viele Schritte nötig und auch viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Wer aber sagt, jetzt seien wir heteros am Zug, bittschön, der verrennt sich in einer Ideologie, die unter umständen nicht besser ist.
Es geht um Menschen, die ein Recht darauf haben leben zu dürfen wie sie wollen, nicht wie eine Religion oder eine Regierung es will. Denn in dem Moment wo wir uns in dem Thema unterordnen, in dem Moment haben wir alle, ob schwul oder nicht schwul, unsere aller Freiheit verloren!
DAILYMAIL:
„‚Let’s get rid of them‘: Islamic preacher who has called for gays to be ‚executed‘ was giving lectures in Orlando weeks before nightclub massacre“
@David (David
sagte am 15. Juni 2016 um 16:10 🙂
Genau so sehe ich das auch! Auch ein sehr guter Beitrag, das sollte wirklich mal gelesen und verstanden werden.
Noch eine Übernahme zum Thema:
>>Von Thomas Heck
Ein Muslim massakriert in Orlando 50 Schwule, verletzt viele Dutzende schwer und hinterlasst eine ratlose Gesellschaft. Auch in Deutschland, wo die üblichen depperten Journalisten mit jedweden Winkelzügen versuchen, den Täter ja nicht mit dem Islam in Verbindung zu bringen. Ein US-Präsident, der es schafft, nach den Anschlägen den Terminus Islam zu verschweigen.
Wenn es je eines Beweises gebraucht hätte, vor den Gefahren einer Islamisierungen unserer Gesellschaft zu warnen, so ist er für mich erbracht. Der Islam hat sich so in unseren Gesellschaften breit gemacht, die Saat des Misstrauens in unsere Gehirne gepflanzt, dass selbst bei Attentaten, wo AllahUAkhbar gebrüllt wird, die Beteiligung des Islam dennoch negiert wird.
Die Islamisierung der westlichen Welt ist in vollem Gange, nicht mehr aufzuhalten, so scheint es. An der Speerspitze gewaltbereite Muslime, die je nach Bedarf als extremistisch oder moderat auftreten, Forderungen stellen, die scheinbar demokratisch legitimiert sind. Sie verfügen über Unterstützer in allen Gesellschaftsschichten, die Willkommenskultur leben und die eigene Identität verleugnen, sich eher vergewaltigen lassen, als jemals was gegen den Islam zu sagen. Sie haben Unterstützer in der Politik, die ihnen den Weg ebenen und Islamkritiker kriminalisieren und stigmatisieren, während sie den ungehemmten Zuzug von Flüchtlingen den Weg bereiten, juristisch, argumentativ und organisatorisch. Sie haben Unterstützer in allen Glaubensrichtungen, Kardinäle und Bischöfe, die eher die eigenen Gläubigen verraten und AllahUAkhbar in Kirchen erschallen lassen, als Muslime zu kritisieren.
Was bringt diese Menschen dazu, die eigenen Henker zu hofieren und denen das Messer auch noch reichen, die einen den Hals durchschneiden werden? Wären diese Leute sich über die Konsequenzen im klaren und würden dennoch weiter so agieren, wären es Verräter in den eigenen Reihen. Die meisten sind vermutlich soweit degeneriert, dass sie sich eine Kultur, die eine andere Kultur einfach vernichtet, physisch vernichtet, gar nicht vorstellen können.
Insofern war die Entnazifizierung in Deutschland äußerst erfolgreich. Und der Islam hat verstanden, dass der Westen leichte Beute ist. Wir alle sind leichte Beute. Er führt einen Krieg gegen uns und lässt ihn auch noch von uns bezahlen. Er führt einen Krieg gegen Menschen aus der Zukunft, abhängig von Infrastruktur, verwundbar, am Leben hängend. Während er selbst den Tod liebt. Er wird stärker, wir werden schwächer. Gegen einen solche Gegner kann man kaum gewinnen, jedenfalls nicht mit unseren Methoden. Wir sind leichte Beute.<<
@ Hans Heiner
Super Kommentar!!
Ich weiss auch nicht was bei diesen Bahnhofsklatschern schief gelaufen ist.
Fakt ist: Die Homolobby ist bei dieser Masseneinwanderung ganz vorne dabei aber Schwule und Lesben werden dafür auch mit die ersten sein die darunter leiden werden.
Für uns Heterosexuelle eine Art Prellbock um Zeit zu gewinnen und Gegenmassnahmen zu ergreifen.
Orlando war nur der Anfang.
Der Punkt ist folgender: wenn von „allen“ die Rede ist, sind „wir“ regelmäßig nicht mitgemeint (Stichwort: Heteronormativität)). Wie übrigens einige andere Gruppen auch nicht. Wer das spitzfindig findet, hat die Erfahrung selbst nie machen müssen oder den Schmerz „erfolgreich“ verdrängt. Fortschritt gibt es nur, wenn es konkret wird.
Erschreckend, wie wenig empathisch hier einige Kommentare sind. Liebe Heteros, wir sind nicht vom Mond gekommen. Wir sind eure Kinder, Geschwister, Freunde, Nachbarn, Kollegen …
„Wer Diskriminierung (verschiedene Rechte (Ehe, Adoption) […]befürwortet, ist imho ein Arschloch.“
Eigentlich wollte ich mir hier ja ausklinken, aber da es hier nochmals um das Thema „Adoption“ ging, muss ich hier doch mal etwas sehr Persönliches loswerden und bitte um Verzeihung, dass der Text so lang geworden ist.
Das Thema „Adoption“ liegt mir am Herzen, weil ich bin selbst adopiert und weiß, wie es sich anfühlt als Adoptierte aufzuwachsen.
Zum Glück hat sich beim Thema Adoption sehr viel verändert. Bis Mitte der 70er Jahre standen bei Adoptionen vor allem die Wünsche und Erwartungen der annehmenden Eltern im Mittelpunkt. Diese Haltung hat sich zum Glück geändert: Bei der Adoption geht es nicht mehr darum, kinderlosen Paaren zu Kindern zu verhelfen, man sucht stattdessen passende Eltern für elternlose Kinder.
Auch die Diskrimierung Adoptierter ist zum Glück sehr zurück gegangen. In meiner Kindheit war das noch anders. Da wurde man durchaus noch in die Schublade „Hurenkind“gesteckt.
Nichtadoptierte können sich oft nicht vorstellen, wie es ist als Adoptivkind aufzuwachsen und betrachten das Thema Adoption mit naiven und romantischen Vorstellungen; meinen, dass es doch reicht, wenn ein Kind Liebe und Zuwendung in der Adoptivfamilie bekommt. Leider ist es nicht so einfach: Adoption ist ein lebenslanger Prozess und ein massive Belastung für einen Menschen.
Aus diesem Grund versucht man von den Kindern JEDE zusätzliche Belastung fern zu halten. Auch Heteros fühlen sich oft ungerecht behandelt wenn sie hören, dass sie als Bewerber/innen nicht in Frage kommen: Weil zu jung oder zu alt sind, weil sie alleinstehend sind, weil es belastende Krankheiten in der Familie gibt usw.
Ich persönlich bin mir sicher, dass gleichgeschlechtliche Paare ganz wunderbare Eltern sein können. Ich bin mir auch sicher, dass es viele tollen Regenbogenfamilien gibt, in denen sicher sogar vieles besser läuft als in vielen tradionellen Familien.
ABER, wie ich oben schon schrieb: Man kann nicht einerseits die massive Diskriminierung von LGTBI-Menschen und die homophobe Gesellschaft beklagen und gleichzeitig erwarten, dass ein Jugendamt ein Kind wissentlich dieser Diskriminierung und Ausgrenzung aussetzt. Es geht nicht darum, dass gleichgeschlechtliche Paare die schlechteren Eltern sind, es geht darum, dass ein Kind durch das Leben in einer Regenbogenfamilie eine zusätzlichen Belastung erleben könnte.
Was ein bisschen verrückt ist: Bislang dachte ich tatsächlich, dass wir in einer relativ offenen Gesellschaft leben, in der so ganz allmählich auch das Modell „Regenbogenfamilie“ für Adoptionen möglich sein müsste. Die Diskussionen hier und die Zahlen aus Leipzig (die mich ECHT geschockt haben!) zeigen aber, dass es wohl ganz anders aussieht.
Und so traurig das im Einzelfall ist: Das bedeutet, dass Jugendämter sich wahrscheinlich auch im Falle einer Gesetzesänderung weiterhin für ein „diskriminierungsfreies“ Umfeld und gegen ein gleichgeschlechtliches Paar entscheiden würden. Daher hoffe ich wirklich, dass sich diese Gesellschaft irgendwann ändert…
Und sorry, ich muss es zum dritten mal wiederholen: Das klappt nicht, wenn wir uns noch gegenseitig beschimpfen und spalten. Ich habe z.B. keine Lust, mich als „Arschloch“ bezeichnen zu lassen, nur weil ich als Adoptierte noch mal einen anderen Blick auf die Dinge habe . 🙂
@ Max
“ Erschreckend, wie wenig empathisch hier einige Kommentare sind. Liebe Heteros, wir sind nicht vom Mond gekommen. Wir sind eure Kinder, Geschwister, Freunde, Nachbarn, Kollegen “
Dann benehmt euch auch so. Ich habe ein Video gesehen wo sog. LGBTs friedliche Abtreibunggegner wirklich aufs asozialste beschimpfen, bespucken und drangsalieren…
Nein…so billig kommt ihr mir nicht davon…und jetzt aufeinmal sollen wir Eure Freunde sein…
So nicht.
Lieber Max,
„Fortschritt gibt es nur, wenn es konkret wird“ – das sehe ich genauso.
Allerdings bin ich angesichts der Polarisierung hier ziemlich ratlos, was man konkret machen könnte.
Hast du eine Idee?
Liebe Grüße
Sunny
@ Moni
klassisches „Strohmann-Argument“, muss ich nicht weiter drauf eingehen, oder?
Liebe Sunny,
leider bin auch ich ratlos über das hinaus, was Johannes geschrieben hat.
@ Max
Wenn dann haben sie den Strohmann aufgestellt…
Ihr könnt nicht Solidarität von Leuten erwarten die ihr staendig beschimpft.
Das ist absurd. Und solange ihr nicht Ross und Reiter nennt…wird der nächste Anschlag nicht weiter auf sich warten lassen.
Anscheinend gab es heute in Gera einen Terrorangriff als mehrere Menschen mit einem Messer verletzt wurden.
Wo ist jetzt Eure Solidarität? Ihr wollt immer nur nehmen und nichts geben…
Lieber Johannes,
dein Text hat mich aufgewühlt. Du sagst zwar, es trifft vermutlich die Falschen, aber trotzdem war ich nicht darauf vorbereitet. Ich bin tolerant. Und hetero. Und leider spiegeln die Kommentare hier, meine unterschwellige Angst wieder, dass wenn sich mal ein egoistischer Hetero dazu herablässt, die LGBTI-Szene zu tolerieren, zu akzeptieren, dann wird er doch nur mit beleidigenden Kommentaren vergrault.
Ich weiß, wie meine Eltern oder meine Großeltern über Homosexualität denken, weil wir offen über sowas reden. Meine Eltern besuchen regelmäßig ein befreundetes lesbisches Paar (war kein Problem, als die langjährige Bekannte uns vor sechs Jahren ihre Freundin vorgestellt hat), meine Oma ist sicher, dass mein Cousin schwul ist, und meine Tante wird sein Outing (wenn er sich jemals traut) als Phase oder Krankheit abtun. Aber für seine Verwandten kann man ja nichts.
Nein, ich war noch auf keiner Demo für die Gleichbehandlung von Homosexuellen. Nicht weil ich nicht will, oder mich nicht traue. Es gibt hier einfach keine. Vor zwei Jahren sollte im Umland mal ein sog. „Arzt“ auftreten, der Homosexualität heilen kann. Es gab so schnell so viel Protest und angekündigte Stürmungen seines Vortrages (unsere Gruppe die anreisen wollte waren ausschließlich Heteros), dass innerhalb einer Woche die Veranstaltung abgesagt wurde. Mit Entschuldigung des Stadtrates, man hätte nicht genau geprüft was der Vortrag des Herrn alles beinhalten würde. Diesen Fehler würden sie nicht nochmal machen.
Ansonsten ist unsere Stadt einfach sehr liberal und entspannt, sicher gibt es trotzdem einige Köpfe, in denen alle möglichen Arten des Hasses herum schwirren. Aber zu wenige, als dass wir hier aktive Demos haben, oder Vorträge, oder öffentliche Proteste. Dafür fahren alle nach Berlin. Natürlich haben wir hier Qweer-Cafes und Jugend-Beratungsstellen mit Schwerpunkt und Gaybars mit „Heterofriendly“-Aufklebern auf den Türen…
Ich werfe Homosexuellen gar nicht vor, dass Sie sich in „ihre eigenen“ Bars und Treffpunkte zurück ziehen. Ganz im Gegenteil. Wir haben euch das Leben ja oft genug schwer gemacht, sodass es keine andere Option gab, als sich einen eigenen Rückzugsort zu schaffen.
Aber das war nicht ICH.
Gibt es keinen Verein für Heteros, die sich gemeinsam mit und für LGBTIs einsetzen?
Jetzt kommt der Todesstoß: JEMAND sollte sowas mal gründen. Ich nicht. Ich hab viel zu tun.
Nein Ehrlich. Gibt es so eine Gruppe? Eine aktive Gruppe? Ich weiß leider nicht mal was ich googeln soll…
Hier die Liste der Islamterrortaten der letzten Woche, da ist Orlando nur eine Nummer unter mehreren.
Aber in Orlando war es ja „Homophobie“….
@Moni
Der Gedanke mit dem Prellbock ist so abwegig nicht, es ist eben ein Gradmesser der islamsierung. Aber ob die Schwulen oder die ganzen andern rechtzeitig aufwachen? Ich bezweifle das….
Date Country City Killed Injured Description
2016.06.17 Nigeria Kuda 18 0 Eighteen women are summarily shot dead at a funeral by Islamic extremists.
2016.06.16 Iraq Sinsil 4 0 Four people are stoned to death for adultery.
2016.06.16 Iraq Fallujah 1 1 An ISIS sniper picks off a 2-year-old boy in his mother’s arms.
2016.06.16 Libya Sirte 10 7 An ISIS suicide bomb blast claims the lives of ten others.
2016.06.14 Nigeria Kautuva 4 3 Jihadists burn down houses, murder four villagers and kidnap three women.
2016.06.14 CAR Ngaoundaye 10 0 At least ten villagers are slaughtered by Muslim militia.
2016.06.13 Pakistan Ghor 1 0 A woman is shot dead by her family for attempting to leaver her husband.
2016.06.13 Pakistan Ghor 1 0 A Sharia court executes a woman on a charge of trying to escape her home.
2016.06.13 India Kud 1 6 Muslim militants open fire from a bus, killing a woman and injuring a child.
2016.06.13 Iraq Ramadi 5 11 Five Iraqis are taken out by ISIS suicide bombers.
2016.06.13 Libya Sirte 2 3 Two people are killed when a suicide bomber detonates outside a government building.
2016.06.13 France Magnanville 2 1 A terrorist stabs a couple to death while shouting praises to Allah.
2016.06.13 Iraq Fallujah 49 0 Shiite radicals are accused of executing at least forty-nine civilians displaced by the violence.
2016.06.12 Syria Sanilurfa 0 1 ISIS gunmen shoot a journalist three times.
2016.06.12 Libya Sirte 1 0 A Fedayeen suicide bomber claims one other life.
2016.06.12 Iraq Fallujah 27 17 Two ISIS suicide attacks produce over two dozen dead Iraqis.
2016.06.12 Cameroon Darak 42 0 The bodies of forty-two fishermen are found a few days after they were captured by Boko Haram.
2016.06.12 Afghanistan Ghor 1 0 The Taliban cut out the eyes of a day laborer and skin him alive.
2016.06.12 Syria Raqqa 1 0 A caliphate member executes his own brother for apostasy.
2016.06.12 Libya Sirte 3 7 A suicide bomber detonates at a hospital, taking three others with him.
2016.06.12 Philippines Samal Island 1 0 A Canadian hostage is beheaded by Abu Sayyaf.
2016.06.12 USA Orlando, FL 49 53 An Islamic extremist massacres forty-nine people at a gay nightclub.
2016.06.11 Afghanistan Haska Mena 6 11 At least six are left dead after Islamic State members fire into a police station.
Und noch dazu, in CICERO, Kisslers Konter:
„Das hat mit dem Islam zu tun
VON ALEXANDER KISSLER am 16. Juni 2016
Kisslers Konter: Nach terroristischen Anschlägen dominieren Täterpsychologie und Relativierung. So war es auch nach Orlando und Paris. Wer Gefahren nicht benennt, spielt aber den Gefährdern in die Hände. Der Islamismus bedroht uns alle“
Pingback: Gestreift #51 – Die Links der Woche — Zebrabutter
Hans Heiner,
ich glaube, inzwischen haben ALLE verstanden, was du sagen möchtest!
N24 schreibt:
„Homosexuelle Flüchtlinge“Schwule werden wie Sklaven gehalten“
Von Constantin Schreiber, Köln
Homosexualität – bei wenigen Thema prallen offene Gesellschaft und traditionell islamische Vorstellungen so krass aufeinander wie bei diesem. Mit der Flüchtlingskrise verschärfen sich Konflikte. Es kommt zu Gewalt. “
Weil ihr Schwulen euch nicht klar gegen den Islam, euren Todfeind, positioniert… 🙁
Und hier einer „von euch“, ein „bekennender“ Schwuler und Atheist und Freigeist und Libertärer,
Pat Condell.
youtube: watch?v=GjYLWadz5Yc
(mit deutschen Untertiteln). Warnung: Das ist nichts für Heulsusen, viele Deutsche (Heten und Schwule) können ja mal klare Meinungsäußerungen kaum mehr ertragen, also: Warnung!
Pingback: After Orlando: Dear Straight People, Sorry, But Now It’s Your Turn! – Photogroffee
Jeder kann sein, was er will. Ich bin hetero. Also muss ich als hetero akzeptiert werden. Andere sind auch hetero oder was anderes,müssen auch akzeptiert werden. Niemand ändern wollen oder versuchen niemand belästigen, in Ruhe lassen. Egal,ob ich das bin oder andere. Keiner hat Recht über einen Menschen zu entscheiden,ändern oder belästigen. Leben und leben lassen.
Wir sind in der Familie,Verwandtschaft Vorfahren,alle hetero. Wir wissen dass nicht jeder andere auch hetero ist. Wir tun niemand was wir akzeptieren,dass wir unter Homos usw. Manchmal sind. Wir akzeptieren die lassen die in Ruhe . Und Homos usw. Müssen uns heteros als hetero akzeptieren und in Ruhe lassen. Man kann nicht etwas verlangen von andere, wenn man es selbst nicht macht. Das ist falsch und hinterfurzig.
Pingback: » Rest In Peace – But We Won´t Rest!Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber
Name: Amalia Dorothea
Nachricht: Ich bin Amalia Dorothea aus Deutschland. Bei mir wurde über 2 Jahre lang HIV / AIDS diagnostiziert, wodurch ich meinen Job und meine Beziehung zu meinem Verlobten verlor, nachdem er herausfand, dass ich HIV-positiv war. Er hat mich verlassen, und ich habe mein Bestes versucht zwinge ihn, bei mir zu bleiben, vernachlässigte mich aber, bis mir ein Freund von mir auf Facebook aus Singapur mitteilte: Großartiger Heiler, der mit seinem mächtigen Heilzauber mein Leben wiederherstellen wird, schickte mir seine E-Mail-Adresse zu kontaktieren und ich setzte mich schnell mit ihm in Verbindung, und Er sagte, dass mein Zustand gelöst werden kann, dass er die Krankheit sofort behandeln wird, nur wenn ich ihm vertrauen und seine Bedingungen und seinen Zustand akzeptieren kann Ich und überraschenderweise am Sonntag vergangener Woche hat er mir eine SMS geschickt, dass ich mich zum Check-up ins Krankenhaus beeilen soll, was ich wirklich getan habe. Ich bestätige von meinem Arzt, dass ich jetzt (HIV NEGATIV) meine Augen mit Tränen und Freude gefüllt habe und weinte heftig, weil mich die Krankheit wirklich vieler Menschen beraubte Informationen aus meinem Leben, Dies ist ein Wunder. Bitte senden Sie keine E-Mail an [drakhabueherbalhome@gmail.com], um eine unkomplizierte Kontaktaufnahme über die Mobilfunknummer [+2347067607558] zu erhalten. Sie können ihn auch kontaktieren, wenn Sie Ihren Ex zurück haben möchten und wenn Sie nicht schwanger werden konnten
Ich muss weder etwas toleriren, noch für gut befinden !
Schwule sind entartete wesen, nicht von Gott gewollt und gehören hinter Gitter !!!Schwule sind gegen die Natur sowas ist noch nie gut gewesen, und es wird NIEMALS gut sein !!!
§175 gehürt sich SOFORT wieder in K raft gesetzt !!!
„Der Artikel bietet interessante Einblicke und Informationen zu einem wichtigen Thema. Es ist von großer Bedeutung, die Rechte und Bedürfnisse der LGBTQ+-Community zu unterstützen und für eine inklusive Gesellschaft einzutreten. Plattformen wie ‚whydonate.com‘ leisten einen wertvollen Beitrag, um Bewusstsein zu schaffen und finanzielle Unterstützung für Projekte und Initiativen im Zusammenhang mit LGBTQ+-Anliegen bereitzustellen. Indem wir uns solidarisch zeigen und Ressourcen zur Verfügung stellen, können wir dazu beitragen, eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch akzeptiert und respektiert wird. Vielen Dank an beide Websites für ihre wichtigen Beiträge!