Nachdem ich dpa auf die irreführende Meldung zu den Äußerungen von Annegret Kramp Karrenbauer zur Ehe für alle hingewiesen habe, hat die Nachrichtenagentur die Formulierung geändert. Die Presseagentur hatte behauptet, Annegret Kramp Karrenbauer hätte sich zur Ehe für alle „bekannt“, was (wie ich hier ausführe) so nicht stimmt. Wörtlich wurde mir von dpa mitgeteilt:
Mit der Formulierung war ein Bekenntnis zur Ehe für alle als Rechtsinstitution gemeint, also zum Fakt, dass die Ehe für alle nun geltendes Recht ist, das als solches von ihr (Kramp-Karrenbauer) auch nicht mehr infrage gestellt wird. Da unsere Formulierung aber möglicherweise als ein echtes Bekenntnis zur Idee der Ehe für alle missverstanden werden könnte, haben wir sie in der inzwischen gesendeten ausführlichen Zusammenfassung nicht mehr verwendet.
Ziemlich verschwurbelt ist das schon, denn AKK hatte ja nie das Rechtsinstitut infrage gestellt. Außerdem hatte sie sich ähnlich schon früher geäußert. Die ursprüngliche Meldung, die einen falschen Eindruck erweckt hat, ist inzwischen in zahlreichen Medien veröffentlicht worden. Sie war u.a. Teil der heute-Sendung im Morgenmagazin, auf dem ntv-Newsband und auf stern.de. Wie sehr so eine irreführende Meldung tatsächlich die öffentliche Diskussion in die Irre führt, zeigt sich auf der rechten Medienseite „Junge Freiheit“, wo die dpa-Meldung ebenfalls veröffentlicht wurde, was zu vielen wütenden Reaktionen von Homohassern geführt hat, die AKK jetzt für eine Nähe zur Ehe für alle hassen, die diese gar nicht geäußert hat.
Innerhalb der Community hat die Tatsache, dass dpa die Äußerungen der CDU-Vorsitzenden sinnentstellt hatte, für großen Unmut gesorgt. Alfonso Pantisano, Mitglied im Bundesvorstand des LSVD, schrieb auf Facebook.
Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH verbreitet Meldungen, die sie definitiv falsch oder gar nicht verstanden hat. Da hat Annegret Kramp-Karrenbauer mit ihrem Geschwafel ganze Arbeit gemacht, wenn selbst Journalist*innen, die auf die Enttarnung von diesem Politiker*innen-BlaBla wie Drogenspürhunde trainiert sein sollten, an der Nase herumgeführt werden. ♦
Hier der Beitrag zum AKK-Auftritt auf dem LSU-Empfang: AKK – Die homophobe Gruselshow mit Reinhold Beckmann.
Hier gibt es einen Überblick über alle AKK-Beiträge in diesem Blog, u.a. über ihre völkische Begründung der Ehe-für-alle-Ablehnung, ihren offensichtlich noch immer anhaltenden Ekel zur Ehe-Entscheidung, die populistische Instrumetalisierung ihres Karnevalwitzes.
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