Liebe Leserinnen und Leser,
heute wende ich mich persönlich an Euch mit einem Anliegen.
Dieses Blog ist kein Geschäftsmodell und nicht dazu da, Geld zu verdienen. Und doch wird es für mich immer schwieriger, es weiterzubetreiben, wenn ich wie bisher auf jede finanzielle Einnahmequelle verzichte.
Es war und ist mir wichtig, kritisch – und vor allem: gleich kritisch! – auf alle Verbände, Organisationen und Marken blicken zu können, die irgendwie mit unserer Community zu tun haben. Eine Leserin, ein Leser soll niemals darüber nachdenken müssen, ob ich irgendwas schreibe, nicht schreibe, oder anders schreibe, weil es irgendwelche finanziellen Verflechtungen gibt.
Bei journalistischen Portalen fällt die klare Trennung zwischen Redaktion und Vermarktung einfacher, da gibt es die einen, die sich um die Inhalte, und die anderen, die sich um die Vermarktung kümmern. Bei einem solchen Blog als One-Man-Show, erst recht wenn es sich so sehr um ein bestimmtes Anliegen dreht, ist das anders. Deswegen habe ich immer alle Angebote abgelehnt, die in irgendeiner Weise mit Werbung oder PR zu tun hatten.
Mir ist es auch wichtig, dass ich nicht mit Klicks bezahlt werde, also dafür möglichst oft, möglichst effektiv und möglichst viel Reichweite zu erzielen. Ich möchte dann schreiben, wenn ich denke, dass ich etwas zu sagen habe und dann schweigen, wenn das nicht so ist. Mir ist es wichtig, autark und unberechenbar zu sein, nicht darüber nachdenken zu müssen, welches Thema wohl gerade interessant sein könnte, damit es viel Wind erzeugt. Ich will nicht darüber nachdenken müssen, ob sich kürzere Texte, Bilder oder irgendwelche visuellen Effekte positiv auf den Erfolg des Blogs auswirken könnten, weil ich den Erfolg nicht an vermarktbaren Zahlen messen möchte.
Ich sehe mich als Teil der Community, als jemand, der sich für deren Interessen, deren Rechte und Sichtbarkeit streitet, der aber auch innerhalb der Community anecken kann, wenn es Missstände, Hindernisse oder überkommene Strukturen gibt. Andererseits darf das Streiten aber auch kein Selbstzweck sein: Bei allen Auseinandersetzung darf es immer nur um die Sache gehen.
Gerade weil jetzt ein Großteil der Gesellschaft der Meinung ist, dass Diskriminierung von LGTBI* kein Thema mehr ist, müssen wir es zum Thema machen, nach neuen Wegen und Strategien suchen, die erklären und überzeugen können. Und mit denen wir uns wehren können. Das Nollendorfblog ist kein Nachrichten- und auch kein Rechercheportal. Und doch haben sehr viele, ja immer mehr der Beiträge auch damit zu tun, im Hintergrund öfter und genauer nachzufragen, nachzuschauen,durchzustöbern, zusammenzutragen, Dinge zu planen, zu beginnen, und sie dann oft wieder zu verwerfen, Termine wahrzunehmen. (Informationen zum Blog gibt es hier.)
Im nächsten Frühjahr betreibe ich dieses Blog seit neun Jahren. Es ist mein festes Ziel, dass es mindestens zehn Jahre werden. Aber es ist für mich schwieriger geworden, das Blog wie gewohnt aufrecht zu erhalten. Es geht darum, sich in immer neue Themen hineinzuarbeiten und dabei zwar stringent, aber möglichst wenig erwartbar zu bleiben. Das ist, erst recht nach so vielen Jahren, oft keine einfache Aufgabe. Vor allem bedeutet es Aufwand und Zeit. Wie gesagt: Dieses Blog ist kein Geschäftsmodell. Diesen Aufwand zu betreiben, diese Zeit mir zu nehmen, muss ich mir auch leisten können.
Ich habe mich gegen eine Paywall entschieden, weil diese bedeuten würde, dass nicht alle Inhalte immer allen immer zugänglich sind. Mir ist es wichtig, dass alles von allen ohne Barrieren gelesen werden kann, um weiterhin möglichst viele Menschen innerhalb und außerhalb der Community mit den Debatten, mit den Themen und Anliegen dieses Blogs erreichen zu können.
Damit das funktionieren kann, brauche ich Dich, bitte ich Dich um Deine Unterstützung.
Bitte helfe mir, dass ich das Nollendorfblog autark und unabhängig zu halten kann. Bitte helfe mir, mich mit diesem Blog weiterhin einmischen zu können.
Die Berliner Plattform Steady hat eine Möglichkeit gefunden, wie Leser die digitalen Projekte, die ihnen wichtig sind, einfach und nachhaltig zu unterstützen können.
Wie viele andere Blogs und Webseiten hat das Nollendorfblog nun auch eine eigene Steady-Seite, wo Du die für Dich passende Summe per Lastschrift, Paypal oder Kreditkarte anweisen kannst. Am liebsten per Jahresabo, denn so reduzieren sich die hohen Zahlungskosten.
Bitte sei auch Du dabei!
Hier geht es zur Unterstützer-Seite:
Danke für Dein Vertrauen.
Johannes
PS: Bitte teile diese Seite, um mehr Unterstützer*Innen erreichen zu können.
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