Lieber die AfD im Bundestag als alle im Bundestag vertetenen Parteien auf AfD-Kurs

Ohne Horst Seehofer hätten wir keine Flüchtlingskrise, sondern Flüchtlinge.

Wenn die CSU die Ressentiments ihrer Hardliner gegen Homosexuelle Ressentiments nennen würde und nicht konservative Werte, wenn sie ihnen erklären würde, dass ihre Ängste vor einer Ehe für Alle unbegründet sind, statt diese Ängste zu schüren, dann dürfte auch in Deutschland schon längst jeder den heiraten, den er liebt.

Es heißt, rechts neben der Union soll es keine demokratisch legitimierte Kraft in Deutschland geben. Es heißt, oberstes Ziel aller Demokraten müsse es sein, dass die Rechten nicht in die Parlamente kommen. Beides finde ich falsch. Beide Dogmen haben die AfD nicht verhindert, sondern stark gemacht.

Mir ist eine AfD im Bundestag lieber, als dass alle im Bundestag vertetenen Parteien inklusive der Linken aus Angst vor ihr ihr hinterherlaufen. Und als dass viele Journalisten weiterhin das Mantra der besorgten Bürger nachplappern, dass die Union Schuld ist, weil sie die „konservativen Wähler“ alleine lässt.

So wie Giovanni die Lorenzo nach den letzten Landtagswahlen:

„Ich glaube, auch die CDU muss sich die Frage stellen, ob es richtig ist, den konservativen Teil der Wähler heimatlos zu machen. Traditionell gehören die ja zu ihnen“.

Nun ist „konservativ“ nicht nur genau die Chiffre, mit der die AfD-Politiker auf ihrem Programmparteitag ihre Menschenabwertungspolitik besprühen. Es gibt auch keinen CSU-Politiker, der die Notwendigkeit, den „konservativen Markenkern“ seiner Partei zu erhalten, begründen kann, ohne dafür die Homos als Gefahr für Heimat und Famile anzuführen und gegen ihre Gleichstellung zu polemisieren.

Di Lorenzo müsste das eigentlich wissen. Was also bedeutet seine Forderung konkret?

Wenn wir schon von  der „Schuld“  dafür sprechen, dass die AfD jetzt so groß geworden ist, dann können wir doch nicht ernsthaft fordern, dass die CSU noch „konservativer“ wird, was ja bedeuten würde: noch minderheitenfeindlicher, noch reaktionärer – als sie eh schon ist.

Nein, ich möchte nicht die Ehe für Alle und anderes dafür abschreiben, dass die AfD nicht im nächsten Bundestag sitzt. Ich hab ihre Vertreter lieber dort im Blick als unter der Oberfläche als unsichtbares unheimliches Monster, das Deutschland davon abhält, sich weiterhin als freiheitliches Land zu entwickeln.  Ich will dass die das, was sie treiben, im Bundestag treiben. Ich will, dass sie nicht länger als die Opfer dastehen, sondern sich als die Täter zeigen können, die sie sind.

Die AfD ist nicht das Versagen von Angela Merkel oder einer angeblich nicht konserativen Union. Sie ist überhaupt kein Versagen, sondern das Abbild eines Teiles unserer Bevölkerung. Es macht keinen Sinn, so zu tun, als ob es diese Leute nicht gäbe. Es macht aber auch keinen Sinn, ihnen das Feld zu überlassen. Die AfD ist so lange kein Problem, wie die Union ausschließt, mit ihr zu koalieren. Und wenn sie es nicht mehr ausschließt, dann gibt es eben seit langer Zeit mal wieder einen Bundestagswahlkampf, bei dem es wirklich um was geht. ♦

Wichtiger und lesenswerter Hintergrund:

„Homophobie für alle: Die AfD beschließt ihr Grundsatzprogramm“ (Norbert Blech auf queer.de)

Weiterführende Beiträge in diesem Blog zum Thema:

„Konstruierte Provokation“: Die WELT erklärt die Bedeutung der Diffamierung von Homosexuellen für den CSU-Wahlkampf

Die Homophobie der „Konservativen“ gleicht der Logik des Antisemitismus

Schäme Dich, Deutschland!

6 Gedanken zu „Lieber die AfD im Bundestag als alle im Bundestag vertetenen Parteien auf AfD-Kurs

  1. Keine Partei darf mit Sowas in eine Koalition gehen .
    Denn Rassismus und Homophobie braucht man nicht im 3. Jahrtausend.
    DIE wollen nur ein Patriotisches, Nationales Land haben ; wie es schon mal war : Und das „Ergebnis“ war schon damals nicht gut .
    Oder wollen wir wieder Brennende Glaubenshäuser sehen ; Menschen die „anders “ tragen gewisse Zeichen ? Sollen wieder gewisse „Einrichtungen “ wieder aufgebaut werden für „andere“?
    Wer solchen Verein befürwortet , und wenn auch nur im kleinsten Ansatz , kann sich gleich aus meiner Liste entfernen ! Ob real oder virtuell !
    Fazit :
    Nazis bleiben Nazis : egal wie die sich nennen !

  2. In der Tat. Das Gerede von dem mangelnden Konservatismus der Union ist Quatsch. Gerade was homopolitische Fragen angeht, liegen Union und AfD gleichauf, ja in Baden-Württemberg ist dieses unverbesserlich vorgestrige gemeinsame Gedankengut beider Parteien jetzt in die Regierung gelangt. Die AfD fordert insoweit nichts, was nicht auch Politik der Union ist und -nicht zu vergessen- von der SPD mitgetragen wird. Vergessen wir nicht, dass der Feldzug der AfD mit ihrer Seite an Seite mit der CDU geführten Agitation gegen die Aufklärung der Kinder über die Menschenrechte von Schwulen und Lesben erst so richtig angefangen hat. Da war die Einwanderung aus dem Nahen Osten noch gar nicht in Sicht und der Islam noch gar nicht großes Thema. Hilfstruppe der AfD zu spielen, hat der CDU nichts genützt. Es wird ihr auch weiterhin nichts nützen. Rechte Wähler halten sich lieber an das Original als an den Mitläufer.

  3. „Ich will, dass sie nicht länger als die Opfer dastehen, sondern sich als die Täter zeigen können, die sie sind“

    Sag mal gehts noch??? Täter???

    Kümmert eich mal lieber um die Paedokrimenellen in euren Reihen. Da habt ihr Täter genug!!! Kein Wunder das Schwule pauschal als Kinderschaender angesehen werden.

    Oder wollt ihr mir jetzt erzählen das diejenigen die kleine Jungs missbrauchen heterosexuell sind??

    Langsam habe ich die Nase voll von euch.

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