Helmut Markworts Kosmos
Es gibt Menschen, die sich ihre eigene Realität erfunden haben. Sie erzählen die Geschichte dieses eigenen Kosmos dann so lange, bis sie selber daran glauben. Der „Focus“-Herausgeber Helmut Markwort ist so ein Mensch.
Es gibt Menschen, die sich ihre eigene Realität erfunden haben. Sie erzählen die Geschichte dieses eigenen Kosmos dann so lange, bis sie selber daran glauben. Der „Focus“-Herausgeber Helmut Markwort ist so ein Mensch.
Homophobie ist ein vergleichsweise nettes Wort. Es beschreibt die Angst, nicht die der Opfer, sondern die der Täter. Es beschreibt den Ursprung (oder einen möglichen Ursprung) eines Phänomens, und nicht dessen Charakter. Homophobie, so scheint es, ist das Problem von Leuten, die darunter leiden, weil sie es selbst haben. So, wie man bei Aquaphobie unter … Weiterlesen
Dass der Papst vor dem Deutschen Bundestag reden darf, ist ein unglaublicher Vorgang. Die Botschaft ist: Homophobie ist gar nicht so schlimm. Schwule und Lesben können sich im Zweifel nicht darauf verlassen, von Gesellschaft und Politik vor schwulen- und lesbenfeindlicher Hetze verteidigt zu werden. Homophobie ist nicht ein Angriff auf einen bestimmten Lebensstil. Homophobie ist … Weiterlesen
Damit kein Zweifel aufkommt: Ich bin ein Gegner der katholischen Kirche. Ich halte sie für gefährlich, und möchte auch ihre staatlich garantierte Rolle in unserer Gesellschaft nicht akzeptieren. Wenn der Papst am 22. September nach Berlin kommt (was sein gutes Recht ist) und im Bundestag spricht (was ich sehr bedenklich finde) erwartet ihn hoffentlich der … Weiterlesen
Vor einigen Monaten hatte ich die Leserkommentare eines welt.de-Artikel über Klaus Wowereit ausgewertet. In dem Beitrag selbst ging es gar nicht um Wowereits Homosexualität. Trotzdem haben ihn dort im schaurigen Keller von Welt.de über ein Drittel der Kommentierer dort diesbezüglich teilweise sehr beleidigend angegriffen. Man muss dazu wissen, dass solche Foren moderiert sind, d.h. die … Weiterlesen
Außenminister Westerwelle nimmt seinen Partner nicht auf Staatsbesuche in Länder mit, in denen auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Dass er das damit begründet, nicht unüberlegt handeln zu wollen, findet Henryk M. Broder eine Schande. Broder hat recht, dass diese Entscheidung Westerwelles eine moralische Katastrophe ist. Ist diese jedoch dem Aussenminister vorzuwerfen? Oder entspricht sie nicht … Weiterlesen
Eine alte Coming Out Weisheit lautet, daß diejenigen, die sich am auffälligsten in die Hetero-Ecke stellen, selber schwul sind. Jörg Haider, der während seiner Todesfahrt mit seinem „Lebensmenschen“, SMSte, der US-Senator und Homoehen-Gegner Larry Craig, der auf einer Flughafentoilette Klappensex suchte und der Augsburger Bischhof Mixa, der offensichtlich einen Spaß an Saunagängen mit jungen Priesterseminaristen … Weiterlesen
„Braucht Berlin eine weitere Kampagne?“ fragte Chefaufreger Gunnar Schupelius in der BZ vor einer guten Woche und meinte damit die „Kampagne für sexuelle Vielfalt“ des Berliner Senats, mit der dieser „Vorurteile gegenüber Lesben, Schwulen, bi-, trans- und intergeschlechtlichen Personen“ abbauen möchte. Wie sich Schnupelius die selbst gestellte Frage beantwortet hat, brauche ich glaube ich nicht … Weiterlesen
„Zivilcourage“ heisst ein Film mit Götz George, den die ARD gestern ausgestahlt hat, und bei dem muslimische Jugendliche in Kreuzberg offensichtlich nicht so gut wegkamen. Der Tagesspiegel bemüht sich in seiner heutigen Ausgabe, dieses Bild zu relativieren, will zeigen, dass muslimische Jugendliche doch „Zivilcourage“ haben. Als Kronzeugin hierfür wird eine Kiez-Expertin zitiert: „Muslimische Jugendliche ziehen Klamotten … Weiterlesen
Heute abend soll in der Kulturbrauerei ein Konzert von Sizzla stattfinden, ein Künstler, der so offen zur Gewalt gegen Schwule aufruft, dass in den letzten Monaten gleich zwei Alben von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert wurden. „Die Interpreten rufen dazu auf, homosexuelle Menschen zu töten, sie abzufackeln, zu verbrennen und sie mit Schwefel zu … Weiterlesen
Vielleicht sollte man sonntagmorgens einfach keine Zeitung lesen. Zumindest nicht, wenn man abends vorher etwas gefeiert hat. Nun habe ich es dreimal gelesen und weiß immer noch nicht, ob ich hier einfach einen Zusammenhang nicht kapiere oder ihn nur nicht kapieren will. Wer kann mir helfen?: „Nach nicht einmal 22 Jahren dürfen nun Ausländer mit … Weiterlesen
Dass wir jetzt einen schwulen Außenminister haben, wird von der veröffentlichten Meinung von zwei Seiten aus betrachtet: Entweder man findet das Ganze bemerkenswert, weil er so normal geworden ist, oder man findet es eben nicht bemerkenswert, weil es so normal geworden ist. Beides ist Quatsch und die, die das schreiben, wissen das. Nur weil etwas … Weiterlesen
Ein noch neues Blog und dann schon so eine große Sendepause. Ich weiß, das geht so nicht. Die, die mich besser kennen, wissen, dass und wie ich eingespannt war. Doch sollte nicht trotzdem etwas Zeit sein, zumindest für das Wichtigste, das hier zu besprechen wäre? Ja, sollte. Müsste. Aber – auch wenn es wie eine … Weiterlesen
Dr. Motte, der Gründer der Loveparade, hatte am Wochenende seinen .. na wie nennt man das… vielleicht seinen … inneren kleinen Reichsparteitag? Das Problem war nur, daß das so innen gar nicht war, ja eigentlich sogar ziemlich öffentlich (ab 6:00). Auf der sogenannten „Fuckparade“ am Samstag in Berlin befeuerte er sich so sehr in die … Weiterlesen
Günter ist Kießling ist tot. Da mein Coming Out in den 80ern war, waren die beiden ersten großen Themen, die ich als Teenager im Zusammenhang mit Homosexualität mitgekommen hatte, AIDS und Günter Kießling. Das erste stand dafür, besser keinen schwulen Sex zu haben, das zweite dafür, besser erst gar nicht schwul zu sein. Ich habe … Weiterlesen
Es gibt eine Bedeutung für das Wort „schwul“, die sich am besten mit „scheiße“ wiedergeben läßt. „Dein Pulli sieht total schwul aus“ bedeutet nicht, zumindest nicht unbedingt, daß er rosa ist oder mit Perwoll gewaschen, sondern einfach nur, daß man ihn lieber nicht anziehen solle. Klarer wird das vielleicht bei „was ist denn das für … Weiterlesen
Früher waren die Stammtische das Problem. Hier vermuteten die Volksparteien eine „schweigende Mehrheit“ eine nicht gerade liberal gesinnte Bevölkerungsschicht, der man eine homofreundliche Politik nicht vermitteln, nicht zumuten könne. Die Stammtische – zumindest als nebulöses Schreckgespenst – waren schuld daran, warum vieles in der Bundesrepublik zunächst gar nicht, und dann erst so spät geschehen konnte. … Weiterlesen