Ein NDR-Sender hat kein Problem damit, in seinem Wochenkommentar jemanden zu Wort kommen zu lassen, der eine tödliche Krise dazu nutzt, Menschen in brauchbar und unbrauchbar sowie normal und nicht-normal einzuteilen, und den Unbrauchbaren, Nicht-Normalen zu unterstellen, Teil des Problems dieser Katastrophe zu sein.
Unfassbar wie sich hier die Vertreterin einer Organisation anmaßt, das Leid einer Opfergruppe zu bestreiten, das sie selbst mit verursacht hat.
Manchmal ist das Private politisch. Erst recht wenn Menschen ihr Privatleben dazu machen: Die „Vincent“-Boykottiererin und zukunftige NDR-Hörfunkdirektorin und der ehemalige BILD-Mann und Regierungssprecher von Gerhard Schröder.
„Homosexualität ist Normalität in meinem beruflichen und privaten Leben, das wird Ihnen jeder bestätigen.“
Ausgerechnet die Programmchefin des Senders, für den Homohasser Andreas Gabalier „einfach ein guter Typ“ ist, boykottiert den „Vincent“-Song.
Foto: ffn
In meinem letzten Blogbeitrag dazu hatte ich geschrieben: Schlimmer kann man es nicht machen. Ich hatte mich geirrt.
Eine Wutrede auf den WDR: „Sorry, aber das ist – nicht nur journalsitisch gesehen – wirklich das miesete, das ich seit langem gelesen habe. Das ist auf so vielen Ebenen so falsch, so unverschämt. Und auch so homohob.“ Foto: Screenshot Homepage WDR
Jan Böhmermanns hatte Max Giesinger, Mark Forster, Tim Bendzko und Co. vorgeworfen, „abwaschbare“ Musik zu produzieren. Wenn Pop keine Meinung mehr hat: Was bedeutet das für das gesellschaftliche Konzept vom Anderssein?
(Foto: Max Giesinger By Sven Mandel [CC BY-SA 4.0] , via Wikimedia Commons)
Es ist ein Skandal, dass ein öffentlich rechtlicher Sender tatsächlich der Meinung ist, das Abfilmen eines selbst inszenierten Unfalles hätte irgendetwas mit Journalismus zu tun. Dass man Homosexuelle für tierversuchartige „Experimente“ missbrauchen kann, die man – zu recht – keiner anderen Zielgruppe zumuten würde.